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Das Leben Jesu von E. G. White

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

Geduldig hörte <strong>Jesu</strong>s die sich widersprechenden Aussagen an; kein Wort äußerte er zu seiner<br />

Verteidigung. Schließlich verwickelten sich seine Ankläger in Widersprüche, wurden verwirrt und wütend.<br />

<strong>Das</strong> Verhör brachte keinerlei Fortschritte; es schien, als würden die Anschläge der Obersten fehlschlagen.<br />

Kaiphas war verzweifelt. Nun blieb nur noch eine letzte Möglichkeit offen: Christus mußte gezwungen<br />

werden, sich selbst schuldig zu sprechen. Der Hohepriester sprang <strong>von</strong> seinem Richterstuhl auf, sein Gesicht<br />

war vor Zorn entstellt, seine Stimme und sein Verhalten verrieten deutlich, daß er den vor ihm stehenden<br />

Gefangenen niederschlagen würde, wenn er dazu die Macht hätte. „Antwortest du nichts zu dem, was diese<br />

wider dich zeugen?“ (Matthäus 26,62) rief er aus.<br />

<strong>Jesu</strong>s schwieg. „Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm,<br />

das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund<br />

nicht auf.“ Jesaja 53,7. Schließlich erhob Kaiphas seine rechte Hand zum Himmel und drang in <strong>Jesu</strong>s: „Ich<br />

beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du seist der Christus, der Sohn<br />

Gottes.“ Matthäus 26,63. Auf diese Frage mußte <strong>Jesu</strong>s antworten. Es gibt eine Zeit zu schweigen, aber es<br />

gibt auch eine Zeit zu reden. Er hatte nicht gesprochen, bis er direkt gefragt wurde. Er wußte, daß diese<br />

Frage zu beantworten seinen Tod besiegeln würde; doch diese Aufforderung wurde <strong>von</strong> dem Vertreter der<br />

höchsten Obrigkeit des jüdischen Volkes und im Namen des Allerhöchsten an ihn gerichtet. Christus wollte<br />

nicht versäumen, dem Gesetz den schuldigen Respekt zu erweisen; darüber hinaus war seine ganze<br />

Beziehung zu seinem himmlischen Vater in Zweifel gezogen. Er mußte nun unmißverständlich sein Amt<br />

und seinen Auftrag bekennen; denn einst hatte er seinen Jüngern erklärt: „Wer nun mich bekennet vor den<br />

Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater.“ Matthäus 10,32. Jetzt bekräftigte<br />

er diese Lehre durch sein eigenes Beispiel.<br />

Jedes Ohr war gespitzt, jeder Blick unverwandt auf ihn gerichtet, als er antwortete: „Du sagst es.“ Ein<br />

himmlisches Licht schien sein bleiches Antlitz zu erleuchten, als er hinzufügte: „Auch sage ich euch: Von<br />

nun an wird‘s geschehen, daß ihr sehen werdet des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen<br />

in den Wolken des Himmels.“ Matthäus 26,64. Für einen Augenblick leuchtete Christi Göttlichkeit durch<br />

seine menschliche Gestalt hindurch. Der Hohepriester wich vor den durchdringenden Blicken des Heilands<br />

zurück. Sie schienen seine geheimen Gedanken zu lesen und brannten in seinem Herzen. Sein <strong>Leben</strong> lang<br />

vergaß er nicht diesen forschenden Blick, den der gepeinigte Sohn Gottes auf ihn geworfen hatte.<br />

„Von nun an wird‘s geschehen“, sagte <strong>Jesu</strong>s, „daß ihr sehen werdet des Menschen Sohn sitzen zur<br />

Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels.“ Matthäus 26,64. Mit diesen Worten schilderte<br />

<strong>Jesu</strong>s das Gegenteil der gegenwärtigen Lage. Er, der Herr des <strong>Leben</strong>s und aller Herrlichkeit, wird zur<br />

Rechten des Allerhöchsten sitzen und über die Erde richten. Gegen seine Entscheidung kann es keine<br />

Berufung geben. Dann werden alle Geheimnisse im Licht der Gegenwart Gottes offenbar, und über jeden<br />

Menschen wird das Urteil gesprochen werden nach seinen Werken.<br />

<strong>Jesu</strong> Worte erschreckten den Hohenpriester. Der Gedanke, daß es eine Auferstehung gebe, nach<br />

welcher alle Menschen vor dem Richterstuhl Gottes stehen und sie nach ihren Werken gerichtet würden,<br />

bereitete Kaiphas größtes Unbehagen. Er wollte nicht glauben, daß er nach seinem Tode den Urteilsspruch<br />

nach seinen Werken empfangen würde. Blitzschnell zogen an seinem geistigen Auge die Szenen des<br />

Jüngsten Gerichtes vorüber. Er sah die Gräber sich öffnen und die Toten hervorkommen mit all ihren<br />

Geheimnissen, die sie auf ewig verborgen gewähnt hatten. Er fühlte sich in diesem Augenblick selbst vor<br />

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