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Das Leben Jesu von E. G. White

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

Unabhängig von Kultur, Geschlecht, Nationalität, Ethnischer Herkunft oder Religion, im Herzen der ganzen Menschheit, es ist ein brennender Wunsch, der tief in dir sitzt nach einer etwas Unaussprechliches und Immateriell. Die Seele ist so leer und öde. im Wesen aller Menschen, diese Sehnsucht besteht, geschaffen von einem barmherzigen Schöpfer, daß der Mensch sich nicht in seinem gegenwärtigen Zustand begnügen müssen, was auch immer es sein mag. Aber das ist möglich, deuten seine bedingungsloser Liebe und Akzeptanz sein mehr auf die in Ihm vorhandene geistliche Vollständigkeit hin. Es ist das Ziel dieses Buches, Jesus Christus als den zu präsentieren, in dem alle Wünsche erfüllt werden können - mit großer weisheit, unergründliche Macht und die vielen Einblicke in das vorbildliche leben Jesu Christi von Nazareth.

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<strong>Das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>Jesu</strong><br />

Unter den Jüngern war Judas hoch geachtet, und er übte großen Einfluß auf sie aus. Er hatte eine hohe<br />

Meinung <strong>von</strong> seinen Fähigkeiten und glaubte sich seinen Brüdern an Urteilskraft und Talent stark überlegen.<br />

Er meinte, sie würden die sich ihnen bietenden Gelegenheiten nicht erkennen und keinen Vorteil daraus<br />

ziehen. Die christliche Gemeinde könne mit solch kurzsichtigen Männern an der Spitze nicht gedeihen.<br />

Petrus war ungestüm; er würde oft ohne Überlegung handeln. Johannes, der Christi Lehre in sich aufnahm<br />

und bewahrte, war in Judas‘ Augen ein schlechter Haushalter. Matthäus, dessen Erziehung ihn gelehrt hatte,<br />

in allen Dingen peinlich genau zu sein, legte größten Wert auf Rechtschaffenheit. Er dachte stets über alle<br />

Worte Christi gründlich nach und vertiefte sich derart darein, daß ihm nach Meinung des Judas keine<br />

Aufträge anvertraut werden konnten, die Scharfsinn und Weitblick verlangten. In dieser Weise nahm sich<br />

Judas alle Jünger vor, und er schmeichelte sich, daß der Jüngerkreis oft in Verwirrung und Verlegenheit<br />

geraten wäre, wenn es ihn mit seiner Fähigkeit als guten Haushalter nicht gegeben hätte. Er war der<br />

Überzeugung, daß niemand ihm das Wasser reichen konnte. Nach seinem eigenen Urteil hielt er sich für<br />

eine Zierde dieses Kreises; dementsprechend war seine Haltung.<br />

Judas war blind gegenüber seinen Charakterschwächen, und <strong>Jesu</strong>s wies ihm einen Platz an, wo es ihm<br />

möglich gewesen wäre, seine Mängel zu erkennen und zu bekämpfen. Als Schatzmeister der Jünger mußte<br />

er für die leiblichen Bedürfnisse dieser kleinen Gemeinschaft sorgen und auch die Not der Armen lindern.<br />

Als <strong>Jesu</strong>s in dem Raum, wo sie das Passahmahl einnahmen, zu ihm sagte: „Was du tust, das tue<br />

bald!“ (Johannes 13,27), glaubten die Jünger, <strong>Jesu</strong>s hätte ihm geboten, etwas für das Fest einzukaufen oder<br />

aber den Armen eine Gabe zukommen zu lassen. Durch den Dienst für andere hätte Judas einen selbstlosen<br />

Geist entwickeln können; doch während er täglich den Lehren <strong>Jesu</strong> zuhörte und Zeuge dessen<br />

uneigennützigen Wandels war, nährte er seine habgierigen Neigungen. Die kleinen Beträge, die durch seine<br />

Hände gingen, waren für ihn eine ständige Versuchung. Oft, wenn er dem Herrn einen kleinen Dienst<br />

erwiesen oder seine Zeit auf religiöse Dinge verwandt hatte, nahm er sich selbst seinen Lohn aus der<br />

bescheidenen Kasse. Ihm dienten solche Gelegenheiten als Vorwand, seine Handlungsweise zu<br />

entschuldigen; in Gottes Augen aber war er ein Dieb.<br />

Christi oft wiederholte Feststellung, daß sein Reich nicht <strong>von</strong> dieser Welt sei, ärgerte Judas. So hatte<br />

er bereits einen Plan entworfen, nach dem zu handeln er <strong>von</strong> <strong>Jesu</strong>s erwartete. Ein Teil dieses Planes bestand<br />

darin, Johannes den Täufer aus dem Gefängnis zu befreien; aber siehe, Johannes blieb eingekerkert und<br />

wurde enthauptet. Und <strong>Jesu</strong>s, statt sein königliches Recht zu wahren und den Tod des Täufers zu rächen,<br />

zog sich mit den Jüngern an einen ländlichen Ort zurück. Judas wünschte ein schneidigeres Vorgehen. Er<br />

glaubte, daß sie ihre Aufgabe bedeutend erfolgreicher lösen könnten, wenn <strong>Jesu</strong>s sie nicht immer da<strong>von</strong><br />

abhielte, ihre Pläne durchzuführen. Er bemerkte die zunehmende Feindseligkeit der jüdischen Oberen und<br />

mußte erleben, daß ihr Verlangen, <strong>von</strong> Christus ein göttliches Zeichen zu sehen, unbeachtet blieb. Sein Herz<br />

öffnete sich dem Unglauben, und Satan säte Gedanken des Zweifels und der Auflehnung. Warum hielt sich<br />

<strong>Jesu</strong>s so lange mit den Dingen auf, die entmutigend waren? Warum weissagte er <strong>von</strong> Prüfungen und<br />

Verfolgungen, die ihn und seine Jünger treffen sollten? Ihn, Judas, hatte doch hauptsächlich die Aussicht auf<br />

eine einflußreiche Stellung in dem neuen Königreich bewogen, für die Sache Christi einzutreten. Sollten<br />

seine Hoffnungen enttäuscht werden? Judas hatte keineswegs entschieden, daß <strong>Jesu</strong>s nicht Gottes Sohn sei,<br />

aber er zweifelte und suchte nach einer Erklärung für des Herrn mächtige Taten.<br />

Ungeachtet der Äußerungen <strong>Jesu</strong> verbreitete Judas fortgesetzt die Idee, daß <strong>Jesu</strong>s als König in<br />

Jerusalem herrschen werde. Bei der Speisung der Fünftausend versuchte er sie sogar zu verwirklichen. Er<br />

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