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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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1. Marktentwicklung, Restrukturierungsstrategie <strong>und</strong> quantitative<br />

Personalanpassung<br />

a) Beschäftigungsentwicklung auf Branchenebene<br />

In unseren Ausgangsüberlegungen g<strong>in</strong>gen wir von der Annahme aus, daß<br />

die Fernsehproduktion zu jenen Bereichen der Massenproduktion gehört,<br />

die <strong>in</strong> der Vergangenheit sehr stark von der Durchsetzung traditioneller<br />

tayloristischer Rationalisierungspr<strong>in</strong>zipien gekennzeichnet waren <strong>und</strong> damit<br />

auch e<strong>in</strong> klassisches E<strong>in</strong>satzfeld - überwiegend weiblicher - angelernter<br />

Arbeitskräfte darstellten. Wenn die plakative Gegenüberstellung von Massenproduktion<br />

"<strong>und</strong> <strong>Massenarbeiter</strong>n" überhaupt S<strong>in</strong>n macht, dann müßte<br />

sie gerade für diesen Bereich e<strong>in</strong>e gewisse Geltung besitzen.<br />

Wie im obenstehenden Kapitel ausführlich dargelegt wurde, gehören<br />

Fernsehgeräte zu den typischen Produkten des Massenkonsums, deren<br />

Absatz auf den <strong>in</strong>- <strong>und</strong> ausländischen Käufermärkten noch <strong>in</strong> den 70er<br />

Jahren starke <strong>und</strong> kont<strong>in</strong>uierliche Wachstumsraten aufwies. Ende der 70er<br />

Jahre wird - wie im gesamten Bereich der Unterhaltungselektronik - e<strong>in</strong><br />

deutlicher Knick im Verlauf der Wachstumskurve sichtbar, der se<strong>in</strong>en<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zusammentreffen mehrerer Faktoren hat: s<strong>in</strong>kende Inlandsnachfrage,<br />

stagnierende Exportraten <strong>und</strong> wachsende Konkurrenz von<br />

Fernost-Produkten, die ab Mitte der 70er Jahre ihre Marktanteile auf den<br />

europäischen Käufermärkten kont<strong>in</strong>uierlich vergrößern konnten.<br />

Diese - zunächst ausschließlich, markt<strong>in</strong>duzierten - E<strong>in</strong>flußgrößen der europäischen<br />

Fernsehgeräteproduktion spiegeln sich <strong>in</strong> der Entwicklung des<br />

Beschäftigungsvolumens der gesamten Branche e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich wider. In der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik erreichte die Zahl der Beschäftigten <strong>in</strong> der R<strong>und</strong>funk<strong>und</strong><br />

Fernsehgeräte<strong>in</strong>dustrie 1975 mit 80.000 Beschäftigten ihren Höhepunkt,<br />

steigt Ende der 70er Jahre nach e<strong>in</strong>em ersten E<strong>in</strong>bruch nochmal<br />

knapp auf diesen Wert an, um sich dann bis Mitte der 80er Jahre nahezu<br />

zu halbieren. Für Frankreich läßt sich e<strong>in</strong> ähnliches Bild nachzeichnen.<br />

Statistische Angaben über Langfristentwicklungen von Preis, Wertzuwachs, Rentabilität<br />

<strong>und</strong> Beschäftigung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Frankreich <strong>in</strong> der Branche Elektrotechnik/Elektronik<br />

nur für die Sparte "Haushaltsausrüstungsgüter" (biens d'équipement menager)<br />

ausgewiesen; diese umfaßt sowohl die "weiße" (Anteil 61,8 %) wie die "braune"<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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