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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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tionsorganisation <strong>in</strong> Form der Trennung der Komponenten von den Endprodukten.<br />

Der Reihe nach: Wie zu Anfang dieses Kapitels erwähnt, wird nach der<br />

formal vollzogenen Trennung Markennamen/Produktion dies auch produktionsorganisatorisch<br />

durch die Gründung von zunächst zwei Produktionsgesellschaften<br />

<strong>in</strong> der BRD <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Frankreich realisiert. Diese<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>tern, zum Teil aber auch untere<strong>in</strong>ander, als Verb<strong>und</strong>system organisiert.<br />

Rationalisierungseffekte werden <strong>in</strong>sbesondere durch den Aufbau e<strong>in</strong>er<br />

zentralen Produktionslogistik <strong>in</strong>tendiert, die die bis dah<strong>in</strong> existierenden<br />

Abteilungen Fertigungssteuerung, Fertigungsplanung <strong>und</strong> Lagerwirtschaft<br />

sowie die neu h<strong>in</strong>zukommende Abteilung "Datenflußorganisation"<br />

als "Informationsmanagement" <strong>in</strong> sich aufnimmt <strong>und</strong> koord<strong>in</strong>iert.<br />

Dabei werden <strong>in</strong> den Produktionsgesellschaften unterschiedliche <strong>und</strong> untere<strong>in</strong>ander<br />

nicht kompatible Produktionsplanungssysteme e<strong>in</strong>gesetzt. E<strong>in</strong><br />

drittes, nochmals abweichendes Planungssystem wird <strong>in</strong> Frankreich angewandt.<br />

Der Hauptunterschied besteht im Ausmaß der zentralen, determ<strong>in</strong>istischen<br />

<strong>und</strong> rechnergestützten Zeitgenauigkeit der Fertigungsvorgaben<br />

oder umgekehrt im Ausmaß dezentraler Fertigungssteuerung. (Darauf ist<br />

<strong>in</strong> Abschnitt 4. zurückzukommen.)<br />

(3) Der nächste Schritt der Restrukturierung besteht <strong>in</strong> der Überführung<br />

der beiden deutschen Produktionsgesellschaften <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Gesellschaft,<br />

die das Organisationspr<strong>in</strong>zip "e<strong>in</strong> Standort e<strong>in</strong>e Funktion" sukzessive<br />

realisieren soll. Das heißt, im Werksverb<strong>und</strong> gibt es dann e<strong>in</strong> Werk<br />

für die Leiterplattenfertigung, e<strong>in</strong> Werk für Chassis <strong>und</strong> Module, e<strong>in</strong> Werk<br />

für Kunststoff bzw. Komponenten, e<strong>in</strong> Werk für die Gerätefertigung, e<strong>in</strong><br />

Werk für die Endmontage. Alle Planungs- <strong>und</strong> Steuerungs- sowie Koord<strong>in</strong>ierungsfunktionen<br />

werden zentralisiert. Insbesondere geht es um die<br />

Zentralisierung für die gesamten Lieferaufträge <strong>in</strong>nerhalb des Werksverb<strong>und</strong>es<br />

<strong>und</strong> von diesem an die Zulieferer. Die Restrukturierung bedeutet<br />

bei dieser "Megaorganisation" Strukturerleichterung. Der Produktions<strong>und</strong><br />

Materialfluß zwischen den Werken wird zentral <strong>und</strong> rechnergestützt<br />

simuliert <strong>und</strong> dann als Systemvorgaben an den Werksverb<strong>und</strong> bzw. an die<br />

funktional differenzierten Produktionse<strong>in</strong>heiten zurückverordnet. Die Beziehungen<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Werksverb<strong>und</strong>s werden als systemische Abhängigkeiten<br />

organisiert. Damit werden "Stellen, Bestände, Z<strong>in</strong>sen, Lagerkosten<br />

etc. reduziert". Der Werksverb<strong>und</strong> wird funktional differenziert <strong>und</strong><br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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