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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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geabläufen, Materialflußorganisation <strong>und</strong> Produktionsplanungssystemen,<br />

aber auch nach den Sperren <strong>und</strong> Widerständen, die hierbei auftreten.<br />

Schließlich gilt unser Interesse <strong>in</strong> diesem Zusammenhang auch den Unsicherheitszonen,<br />

die bei Investitionsplanungen auf Gr<strong>und</strong> der Weltmarktturbulenzen<br />

auftreten.<br />

(2) E<strong>in</strong>e zweite Fragestellung zielt auf die komplexen Zusammenhänge ab,<br />

die zwischen <strong>in</strong>tegrativer Rationalisierungsstrategien, Maßnahmen der<br />

Montageautomatisierung <strong>und</strong> der sich abzeichnenden Umbruchsituation<br />

<strong>in</strong> der Montage bestehen. Wir fragen vor allem danach, <strong>in</strong>wieweit <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

welcher Richtung sich die taylorisierten Arbeitssituationen <strong>in</strong> der Großserienmontage<br />

- mit ihren ger<strong>in</strong>gen Arbeits<strong>in</strong>halten, niedrigen Qualifikationsanforderungen,<br />

e<strong>in</strong>seitigen Belastungen <strong>und</strong> hoher Leistungs<strong>in</strong>tensität<br />

- verändern. Werden diese Arbeitssituationen abgelöst von anspruchsvolleren<br />

<strong>und</strong> weniger belastenden Tätigkeiten der Überwachung, E<strong>in</strong>richtung,<br />

Instandhaltung <strong>und</strong> Reparatur? Läßt sich allgeme<strong>in</strong> davon ausgehen, daß<br />

die Arbeitsanforderungen <strong>in</strong> den automatisierten Montagebereichen steigen?<br />

Oder entstehen neue Formen der Aufgabengliederung <strong>und</strong> Arbeitsteilung,<br />

die die bisherigen tayloristischen Pr<strong>in</strong>zipien auch <strong>in</strong> den automatisierten<br />

Bereichen <strong>in</strong> neuer Form reproduzieren? Kann man <strong>in</strong> den automatisierten<br />

Bereichen von e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong>en Belastungsabbau oder wenigstens<br />

von e<strong>in</strong>er Belastungsverschiebung - nämlich von physischen zu<br />

psychischen Belastungen - sprechen? Oder treten hier neuartige Belastungen<br />

auf, die ihren Gr<strong>und</strong> gerade <strong>in</strong> dem <strong>in</strong>tegrativen Zuschnitt von Rationalisierungsmaßnahmen<br />

haben? Und wie gehen die Arbeitskräfte mit veränderten<br />

Anforderungsprofilen <strong>und</strong> neuen Belastungssyndromen um, welches<br />

s<strong>in</strong>d ihre subjektiven Bewältigungsstrategien?<br />

(3) Auch e<strong>in</strong>e dritte Fragestellung richtet sich auf die Zukunft der Montagearbeit.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs steht hier die Frage nach den personalpolitischen Bewältigungsstrategien<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Zunächst fragen wir danach, was<br />

mit den angelernten Arbeitskräften geschieht, die bisher <strong>in</strong> den manuellen<br />

Montageprozessen e<strong>in</strong>gesetzt waren. Werden sie freigesetzt <strong>und</strong> auf dem<br />

<strong>in</strong>neren <strong>und</strong> äußeren Arbeitsmarkt gegen Arbeitskräfte mit anderen bzw.<br />

höheren Qualifikationsprofilen (z.B. Facharbeiter) ausgetauscht? Welche<br />

Teile des <strong>Massenarbeiter</strong>s s<strong>in</strong>d von Freisetzungen besonders bedroht?<br />

Welche Teile lassen sich auf die veränderten Anforderungsprofile <strong>in</strong> den<br />

automatisierten Bereichen umpolen? Und vor allem: Übernimmt die <strong>Personalpolitik</strong><br />

<strong>in</strong> dieser Umbruchsituation e<strong>in</strong>e aktive Rolle? Welche langfri-<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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