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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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ung der traditionellen Rolle der personalpolitischen Akteure ausgeht<br />

oder ob diese umgekehrt <strong>in</strong> traditionellen Verhandlungsfeldern <strong>und</strong><br />

-rout<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>gefangen bleiben <strong>und</strong> damit strukturkonservative Lösungen<br />

<strong>in</strong> der <strong>Personalpolitik</strong> stützen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> diesem Abschnitt an den mit solchen Fragen erhobenen<br />

Anspruch e<strong>in</strong>e Reihe von E<strong>in</strong>schränkungen zu machen.<br />

Zunächst ist zum Begriff der "Handlungsressourcen" zu bemerken: Wir<br />

verwenden diesen Begriff <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gegenüber der Organisationssoziologie<br />

- bzw. -theorie - stark e<strong>in</strong>geschränkten S<strong>in</strong>n. Während dort mit diesem Begriff<br />

die Gesamtheit der Ressourcen bezeichnet wird, die die Organisationen<br />

handelnden Personen zur Verfügung stellen (vor allem: Geld, Macht,<br />

Rationalität <strong>und</strong> Legitimation (vgl. Luhmann 1963, 1964; für den Bereich<br />

politischer Institutionen vgl. Habermas 1973), beschränken wir uns hier im<br />

wesentlichen auf zwei Aspekte: Die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung der Personalabteilungen<br />

<strong>in</strong> die Entscheidungsstrukturen auf der Unternehmens- <strong>und</strong> Werksebene<br />

sowie die Zeitdimension, <strong>in</strong> der personalpolitische Entscheidungen getroffenen<br />

<strong>und</strong> Personalanpassungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen.<br />

Diese Beschränkung ersche<strong>in</strong>t durch die hier erfolgte Fragestellung gerechtfertigt,<br />

die - wie <strong>in</strong> der oben rekapitulierten These unterstellt - von<br />

der pr<strong>in</strong>zipiellen Ungleichverteilung von Handlungsressourcen zwischen<br />

betrieblichen Abteilungen ausgeht (vgl. dazu auch Kap. II).<br />

E<strong>in</strong>e zweite E<strong>in</strong>schränkung betrifft den Begriff der "<strong>in</strong>dustriellen Beziehungen".<br />

Dieser aus der angelsächsischen "Industrial Relations"-Forschung<br />

übernommene <strong>und</strong> im sozialwissenschaftlichen Sprachgebrauch allgeme<strong>in</strong><br />

übliche Begriff bezeichnet die Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen <strong>in</strong><br />

ihrer Gesamtheit - also sowohl auf überbetrieblicher Ebene (Arbeitgeberverbände,<br />

Gewerkschaften e<strong>in</strong>schließlich staatlicher Aktivitäten), auf der<br />

Ebene vom Betrieb (Management, Vertretungsorgane der Arbeitskräfte)<br />

<strong>und</strong> als auch auf der Ebene von Arbeitsprozessen (untere Vorgesetzte,<br />

Arbeitskräfte <strong>und</strong> deren unmittelbar gewählte Vertreter). Auch hier behandeln<br />

wir nur e<strong>in</strong>en engen - für unsere Fragestellung relevanten - Ausschnitt:<br />

nämlich die Dynamik von Interessenause<strong>in</strong>andersetzungen bzw.<br />

Verhandlungsblockaden zwischen Management e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> dem Vertretungsorgan<br />

der Arbeitskräfte e<strong>in</strong>schließlich der Gewerkschaften andererseits;<br />

<strong>in</strong>sbesondere geht es dabei um die Frage, ob dadurch neue personalpolitische<br />

Lösungsansätze herausgefordert oder begrenzt werden.<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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