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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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Im e<strong>in</strong>zelnen gilt:<br />

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Alle personellen Maßnahmen, die sich im Zusammenhang mit der<br />

Unternehmensrestrukturierung oder großflächigen Rationalisierungs<strong>in</strong>vestitionen<br />

ergeben, werden auf Ebene I (also Unternehmensebene)<br />

entschieden. Vor solchen Entscheidungen gibt es Abstimmungsr<strong>und</strong>en<br />

mit den nationalen Produktionsgesellschaften <strong>und</strong> den<br />

betroffenen Standorten. Diese Entscheidungen stellen Planungsgrößen<br />

für die Standorte dar <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d für diese verb<strong>in</strong>dlich; sie enthalten<br />

<strong>in</strong> der Regel nicht nur "Kopfzahlen" sondern legen auch fest, welche<br />

Arbeitskräftekategorien (MOD, MODC, MOSA) <strong>und</strong> <strong>in</strong> welchem<br />

Umfang von Maßnahmen des Personalabbaus betroffen s<strong>in</strong>d.<br />

Die Durchführung von Maßnahmen der Personalanpassung erfolgt<br />

naturgemäß auf Ebene III, also auf der Ebene der Werke. Formal s<strong>in</strong>d<br />

dafür die Personalleiter <strong>in</strong> den Werken zuständig, <strong>in</strong> der Realität ist<br />

der E<strong>in</strong>fluß der Werksleitungen <strong>und</strong> auch der Produktion (e<strong>in</strong>schließlich<br />

der unteren Vorgesetzten) bei der Durchführung dieser Maßnahmen<br />

hoch; das gilt - wie wir gesehen haben - sowohl für die Personalauswahl<br />

beim Personalabbau wie für die Zieldef<strong>in</strong>ition von Qualifikationen,<br />

die von den Personalabteilungen auf den <strong>in</strong>nerbetrieblichen<br />

<strong>und</strong> außerbetrieblichen Arbeitsmärkten zu beschaffen s<strong>in</strong>d.<br />

Die Personalabteilungen an den Standorten (Ebene III) s<strong>in</strong>d jedoch<br />

nicht nur dann an Vorgaben der übergeordneten Entscheidungsebenen<br />

geb<strong>und</strong>en, wenn e<strong>in</strong>schneidende Maßnahmen des Personalabbaus<br />

anstehen, sie s<strong>in</strong>d es auch im "Tagesgeschäft", also bei Maßnahmen<br />

der Personalanpassung (e<strong>in</strong>schließlich Personale<strong>in</strong>stellungen) an variierende<br />

Produktionsprogramme bzw. Produktionsschwankungen im<br />

laufenden Jahr. Diese werden <strong>in</strong> den nationalen Produktionsgesellschaften<br />

(Ebene II) auf der Gr<strong>und</strong>lage der jährlichen Produktionsprogramme<br />

erstellt, die wiederum mit den zentralen Produktionsdivisionen<br />

des Unternehmens (Ebene I) abgestimmt se<strong>in</strong> müssen. In der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik hat die Ebene II noch e<strong>in</strong>e weitere Bedeutung: Bei<br />

Maßnahmen des Personalabbaus, die sich <strong>in</strong> Schüben vollziehen, also<br />

<strong>in</strong> Form von Massenentlassungen durchgeführt werden müssen, ist der<br />

Arbeitsdirektor e<strong>in</strong>zuschalten. Dieser soll sich entsprechend den Vorschriften<br />

der Mitbestimmung um sozialen Ausgleich bemühen <strong>und</strong> ist<br />

vor allem bei der Ausarbeitung von Sozialplänen heranzuziehen.<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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