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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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immerh<strong>in</strong> um 10 %. Für diese Vermutung würde auch die erwähnte Expertenaussage<br />

sprechen, daß die beschäftigungswirksamen Ratioeffekte bei Beg<strong>in</strong>n der Montageautomatisierung<br />

- <strong>in</strong>sbesondere bei der Automatisierung der Leiterplattenbestückung<br />

- besonders hoch waren.<br />

E<strong>in</strong>e zweite Berechnung anhand der verfügbaren Personaldaten bestätigt<br />

diese Vermutung <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit jedoch nicht; vielmehr ergibt sich<br />

e<strong>in</strong> differenziertes Bild. Alles <strong>in</strong> allem bestätigt die zweite Zeitreihe das<br />

Bild e<strong>in</strong>er hohen Konstanz der Qualifikationsstruktur der Fertigungsbelegschaft<br />

(vgl. Tab. 5).<br />

Anzumerken ist, daß die zweite Zeitreihe auf Lohnempfänger, also auf die Fertigungsbelegschaft<br />

im engeren S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>geschränkt ist; an die Stelle grober Tätigkeitsgruppen<br />

treten - ebenfalls äußerst grobe - Qualifikationsgruppen, die nach den<br />

gängigen Kriterien un-, angelernte, qualifiziert angelernte Facharbeiter aufgr<strong>und</strong> der<br />

tariflichen Lohne<strong>in</strong>gruppierung gebildet werden. Diese Reihe erstreckt sich auf<br />

e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum, kann aber aufgr<strong>und</strong> der Datenlage nur für zwei der deutschen<br />

Standorte aufgestellt werden.<br />

Mit Nachdruck ist darauf zu verweisen, daß es uns bei dieser - <strong>und</strong> den nachfolgenden<br />

- Berechnungen nur um die Gegenüberstellung von Trends geht; e<strong>in</strong> direkter<br />

Vergleich der unterschiedlichen Zeitreihen ist schon aus methodischen Gründen unzulässig<br />

(andere Gr<strong>und</strong>gesamtheit, andere Kategorienbildung!).<br />

E<strong>in</strong>e dritte Zeitreihe, die sich für den Standort SA <strong>in</strong> Frankreich aufstellen<br />

läßt, zeigt nun dagegen auf den ersten Blick e<strong>in</strong>en wesentlich anderen,<br />

nämlich den eigentlich erwarteten Trend: e<strong>in</strong>e deutliche <strong>und</strong> relativ kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Abnahme des Anteils angelernter Arbeitskräfte gegenüber den<br />

anderen Beschäftigungsgruppen (vgl. Tab. 6).<br />

Diese Reihe bezieht sich wiederum auf die Belegschaft <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit. Sie baut<br />

ebenfalls auf tariflichen E<strong>in</strong>gruppierungsmerkmalen auf, aber diesmal auf dem vom<br />

deutschen Tariflohnsystem abweichenden französischen Klassifikationssystem; dieses<br />

unterscheidet im Fertigungsbereich nur angelernte Arbeiter (O.S.) <strong>und</strong> Facharbeiter<br />

(O.P.) <strong>und</strong> faßt Büroangestellte, Techniker, technische Zeichner, untere Vorgesetzte<br />

(ETAM) e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> Führungskräfte (CADRES) andererseits zu je eigenen<br />

Gruppen zusammen.<br />

Betrachtet man dagegen diese Reihe genauer, so stellt man fest, daß die<br />

Abnahme des Anteils angelernter Arbeiter weit mehr e<strong>in</strong>e Folge der relativen<br />

Zunahme von Beschäftigtengruppen außerhalb der Fertigung ist, als<br />

das Ergebnis e<strong>in</strong>er Verschiebung im Verhältnis von angelernten Arbeitern<br />

zu Facharbeitern; dieser Bef<strong>und</strong> wird noch deutlicher, wenn man die Fer-<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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