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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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gungsentwicklung, sondern gleichermaßen für die Qualifikationsentwicklung.<br />

Die Def<strong>in</strong>ition von Anforderungsprofilen an Arbeitsplätzen <strong>in</strong> den<br />

automatisierten Montagebereichen erfolgt ke<strong>in</strong>eswegs ausschließlich <strong>und</strong><br />

nicht e<strong>in</strong>mal schwergewichtig auf der Gr<strong>und</strong>lage von technischen Parametern.<br />

Entscheidend wird die Arbeitse<strong>in</strong>satz- <strong>und</strong> Qualifizierungspolitik der<br />

Werke bee<strong>in</strong>flußt durch die Verfügbarkeit e<strong>in</strong>schlägiger Qualifikationen<br />

auf den <strong>in</strong>neren <strong>und</strong> äußeren Arbeitsmärkten, die sehr unterschiedlichen<br />

Strukturen der nationalen Berufsausbildungssysteme <strong>und</strong> der daraus folgenden<br />

qualifizierungspolitischen Traditionen. Zugleich machen die <strong>in</strong>ternational<br />

vergleichenden Analysen Defizite der Qualifizierungspolitik<br />

deutlich, die beim Übergang von der manuellen zur automatisierten Montage<br />

<strong>in</strong> voller Schärfe aufbrechen. Diese liegen <strong>in</strong> Frankreich <strong>und</strong> Italien<br />

e<strong>in</strong>deutig im Bereich der beruflichen Erstausbildung, <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

dagegen im weitgehenden Mangel an systematischer Weiterbildung.<br />

4. Arbeitsorganisation <strong>und</strong> Arbeitse<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> den automatisierten<br />

Montagebereichen<br />

Die vergleichende Analyse von unterschiedlichen Politiken der Qualifikationsanpassung<br />

an Standorten <strong>in</strong> den drei Ländern läßt die Frage offen,<br />

wie die beschafften oder betrieblich erzeugten Qualifikationen im Arbeitsprozeß<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden <strong>und</strong> auf welche Entwicklungsmöglichkeiten<br />

sie dort treffen. Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns<br />

näher mit den unterschiedlichen Formen der Arbeitsorganisation befassen,<br />

auf die wir <strong>in</strong> den automatisierten Montagebereichen gestoßen s<strong>in</strong>d.<br />

Dabei fassen wir die Arbeitsorganisation als Schnittpunkt mehrerer Dimensionen<br />

der Nutzung von Arbeitskraft. So ist die Arbeitsorganisation<br />

e<strong>in</strong>erseits als e<strong>in</strong> Instrument zur Ausschöpfung von Produktivitätspotentialen<br />

der technischen Anlagen wie auch der Leistungspotentiale der dort<br />

e<strong>in</strong>gesetzten Arbeitskräfte anzusehen; zugleich verortet sie die Arbeitskraft<br />

im Arbeitsprozeß <strong>und</strong> damit auch im betrieblichen Sozialgefüge. In<br />

diesem S<strong>in</strong>n wird der Zuschnitt der Arbeitsorganisation auch als e<strong>in</strong> entscheidenes<br />

Element der Strukturierung des <strong>in</strong>ternen Arbeitsmarktes wirksam.<br />

Vor allem aber bee<strong>in</strong>flußt die Arbeitsorganisation <strong>in</strong> erheblichem<br />

Umfang die Entstehung von Anforderungs- <strong>und</strong> Belastungsprofilen an den<br />

Arbeitsplätzen - sie kann sowohl als entscheidende Barriere der Humani-<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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