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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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denen Ressourcen aber durch straffe organisatorische E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung tendenziell<br />

blockiert. Oder mit anderen Worten: <strong>Personalpolitik</strong> wird von der<br />

Unternehmenszentrale am kurzen Zügel geführt.<br />

Dieser Generalbef<strong>und</strong> deckt sich mit der Gr<strong>und</strong>orientierung der Unternehmensstrategie,<br />

die die Überlebensfähigkeit der europäischen Fernsehgeräteproduktion<br />

angesichts scharfer Weltmarktkonkurrenz durch Konzentration<br />

der Produktion auf wenige Standorte, durch gezielte Automatisierungsmaßnahmen<br />

<strong>und</strong> den Abbau von Personalüberhang zu sichern<br />

sucht (vgl. Kap. II).<br />

(1) Insgesamt betrachtet, weist das Unternehmen e<strong>in</strong>e zentralisierte Entscheidungsstruktur<br />

auf. Nicht nur Produktions-Standort <strong>und</strong> Investitionsentscheidungen<br />

erfolgen auf den zentralen Entscheidungsebenen des Unternehmens,<br />

sondern auch Entscheidungen über Beschäftigungsvolumen<br />

<strong>und</strong> Beschäftigungsabbau sowie über Gr<strong>und</strong>orientierungen der <strong>Personalpolitik</strong><br />

(z.B. Qualifizierungspolitik, Entwicklung "alternativer" Sozialpläne<br />

etc.). Die Entscheidungsstruktur ist nach den Pr<strong>in</strong>zipien der Matrix-Organisation<br />

aufgebaut <strong>und</strong> soll sicherstellen, daß auf allen Organisationsebenen<br />

e<strong>in</strong>e Verknüpfung von Produktions- <strong>und</strong> Personalentscheidungen<br />

möglich ist. In dieser Organisationsstruktur lassen sich zwei Entscheidungsl<strong>in</strong>ien<br />

<strong>und</strong> drei Entscheidungsebenen unterscheiden (vgl. Abb. 15).<br />

Betrachten wir zunächst die Entscheidungsl<strong>in</strong>ien.<br />

Die erste L<strong>in</strong>ie folgt der Struktur von Produktionsentscheidungen. Sie<br />

reicht von der Unternehmensleitung über die Direktionen der zentralen<br />

Produktdivisionen, der Geschäftsführung der nationalen Produktionsgesellschaften<br />

bis h<strong>in</strong> zu den Werksleitungen. Auf dieser L<strong>in</strong>ie fallen Entscheidungen<br />

über Produktionsprogramm, Produktionsvolum<strong>in</strong>a, die Neuordnung<br />

von Produktionsstandorten sowie auch über Investitionen, e<strong>in</strong>schließlich<br />

Rationalisierungs<strong>in</strong>vestitionen; die Entscheidungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />

Regel Produkt von komplizierten Abstimmungsverfahren zwischen den<br />

Werken, den zentralen technischen Planungsstäben <strong>und</strong> den zentralen<br />

Produktdivisionen (vgl. Kap. II).<br />

Die zweite L<strong>in</strong>ie dient der Durchsetzung <strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>ation personal- bzw.<br />

im weitesten S<strong>in</strong>ne arbeitskräftepolitischer Entscheidungen. Auch diese<br />

L<strong>in</strong>ie ist auf Unternehmensebene <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zentralen Entscheidungs<strong>in</strong>stanz<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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