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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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cher Aushandlungsprozesse s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> damit auch Kompromißcharakter<br />

haben. Der ausgeprägte betriebspolitische Charakter von Lohnsystemen<br />

ist e<strong>in</strong>er der wesentlichen Gründe für die ihnen <strong>in</strong>newohnenden Trägheitsmomente;<br />

diese s<strong>in</strong>d wesentlicher Bestandteil von strukturkonservativen<br />

Tendenzen <strong>in</strong> der betrieblichen Arbeitskräftepolitik. Entsprechend<br />

groß s<strong>in</strong>d die Anpassungsprobleme, die bei e<strong>in</strong>em gr<strong>und</strong>legenden Wandel<br />

der technisch-organisatorischen Produktionsstrukturen (sei es als Ergebnis<br />

von Restrukturierungsstrategien auf Unternehmensebene, sei es als Automatisierungsmaßnahme<br />

auf Betriebsebene) auftreten.<br />

Wir werden im folgenden diese komplexen Zusammenhänge anhand unseres<br />

Fallstudienmaterials näher nachzeichnen. Auch <strong>in</strong> diesem Abschnitt<br />

verfahren wir <strong>in</strong>ternational vergleichend. Aufgr<strong>und</strong> der Datenlage müssen<br />

wir uns auf e<strong>in</strong>en <strong>Deutschland</strong>-Frankreich-Vergleich konzentrieren <strong>und</strong><br />

können die italienische Situation nur am Rande streifen. Auch können wir<br />

unsere Analysen nur exemplarisch an drei Standorten durchführen, da uns<br />

nur dort statistisches Material <strong>in</strong> ausreichender Differenziertheit zur Verfügung<br />

gestellt wurde. Ergänzend greifen wir - auch hier wieder exemplarisch<br />

- auf Expertenaussagen zurück.<br />

Wir schränken unsere Analyse auf e<strong>in</strong>en Lohnstrukturvergleich e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong><br />

direkter Lohnvergleich würde e<strong>in</strong>en erheblichen methodischen Zusatzaufwand<br />

erfordern <strong>und</strong> wäre im S<strong>in</strong>ne unserer Untersuchungsfragestellung<br />

auch nur begrenzt aussagefähig. 18<br />

Im e<strong>in</strong>zelnen gehen wir <strong>in</strong> folgenden Schritten vor: Zunächst vergleichen<br />

wir Lohnstatus <strong>und</strong> Verdienstdifferenzierung <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Untersuchungswerken<br />

(b); sodann geht es um die Frage, <strong>in</strong>wieweit die betriebliche<br />

Lohnhierarchie betriebliche Aufstiegswege (z.B. über Qualifizierung)<br />

sanktioniert oder blockiert (c). Weiterh<strong>in</strong> fragen wir danach, wie Arbeits-<br />

18 Die verfügbaren Lohnstatistiken enthalten Kennziffern, aus denen sich anhand<br />

der e<strong>in</strong>schlägigen Tarifverträge die Tariflöhne errechnen lassen. In zwei Fällen<br />

(Standort SA, Frankreich <strong>und</strong> Standort TC, B<strong>und</strong>esrepublik) hegen zudem Daten<br />

zu den Brutto-Effektivverdiensten vor. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>ternationaler Vergleich von<br />

Bruttoverdiensten ist aber wenig aussagekräftig, da Steuerprogression, staatliche<br />

Beihilfen (z.B. K<strong>in</strong>dergeld, Wohngeld) <strong>und</strong> Lohnbelastungen durch die Sozialversicherung<br />

<strong>in</strong> den betrachteten Ländern erheblich vone<strong>in</strong>ander abweichen.<br />

Zudem müßte der reale Kaufkraftwert der jeweiligen Landeswährung ermittelt<br />

<strong>und</strong> verglichen werden.<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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