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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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e<strong>in</strong>gruppierung an den Standorten SV <strong>und</strong> TC polarisiert zwar gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

zwischen Angelernten <strong>und</strong> Facharbeitern, enthält aber zugleich<br />

weitaus höhere Differenzierungsmöglichkeiten für die Gruppe der Angelernten.<br />

Betrachten wir nun die Verdienstdifferenzierungen <strong>in</strong>nerhalb der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Gruppen, so kommen wir wiederum zum nahezu spiegelbildlich verkehrten<br />

Bild wie am französischen Standort SA. Obwohl uns genauere statistische<br />

Angaben für die B<strong>in</strong>nendifferenzierung der Effektvverdienste<br />

fehlen, können wir aufgr<strong>und</strong> der Indizes, die der Lohnaufbau enthält, von<br />

e<strong>in</strong>er relativen Verdienstnivellierung <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Lohngruppen ausgehen:<br />

Bei den Leistungslöhnern ist die Schwankungsbreite des ergebnisbezogenen<br />

Lohnanteils außerordentlich ger<strong>in</strong>g (Streubereich von 5 %);<br />

auch die Leitungszuschläge für die Zeitlöhner liegen mehr oder weniger<br />

fest. Die übrigen Zulagen (Schichtzulagen) variieren mit e<strong>in</strong>em festen<br />

Prozentsatz mit der Gr<strong>und</strong>lohndifferenzierung; die <strong>in</strong>dividualisierende<br />

Wirkung e<strong>in</strong>er An-ciennitätsprämie fehlt vollständig.<br />

Diese Überlegungen werden <strong>in</strong> vielfältiger Form durch Expertenaussagen <strong>und</strong> Interviewaussagen<br />

der Arbeitskräfte bestätigt ("verdienen alle gleich").<br />

c) Lohnstruktur <strong>und</strong> betriebliche Aufstiegswege<br />

Wir werden uns im folgenden mit der Frage zu beschäftigen haben, ob <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>wieweit die starken Abweichungen <strong>in</strong> der betrieblichen Lohnhierarchie<br />

im Vergleich der französischen <strong>und</strong> deutschen Standorte<br />

o<br />

o<br />

Unterschiede <strong>in</strong> der Produktionstechnik der Arbeitsorganisation <strong>und</strong><br />

der Politik des Arbeitskräftee<strong>in</strong>satzes widerspiegeln (1),<br />

ihrerseits die Politik des Arbeitse<strong>in</strong>satzes - <strong>in</strong>sbesondere die <strong>in</strong>nerbetriebliche<br />

Mobilität <strong>und</strong> die Aufstiegswege der Arbeitskräfte - bee<strong>in</strong>flussen<br />

(2).<br />

Um die Antwort - thesenartig - vorwegzunehmen: Weder die Auslegung<br />

der Produktionstechnik noch der Aufgabenzuschnitt im Rahmen der Arbeitsorganisation<br />

reichen als Variablen aus, um die Unterschiede im betrieblichen<br />

Lohngefüge an den untersuchten Standorten zu erklären.<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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