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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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desto größer ist der Spielraum der Montageautomatisierung; dieser Zusammenhang<br />

läßt sich besonders deutlich am Beispiel aus der Uhren<strong>in</strong>dustrie<br />

aufzeigen (vgl. Anhang, Ziff. 1).<br />

(2) Die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen der Montageautomatisierung<br />

bleibt <strong>in</strong> hohem Ausmaß an Voraussetzungen der Skalenökonomie geb<strong>und</strong>en.<br />

Maßnahmen der Montageautomatisierung s<strong>in</strong>d dort am weitesten<br />

fortgeschritten, wo Produkte <strong>in</strong> sehr großen Stückzahlen gefertigt werden.<br />

Mit Maßnahmen technischer Flexibilisierung alle<strong>in</strong> läßt sich die Abhängigkeit<br />

der Montageautomatisierung von der Skalenökonomie nicht lösen.<br />

Systeme flexibler Automatisierung s<strong>in</strong>d betreuungsaufwendig <strong>und</strong> verlangen<br />

hohe Kapital<strong>in</strong>vestitionen, die sich nur bei entsprechend hohen Stückzahlen<br />

auszahlen. Dies gilt <strong>in</strong>sbesondere bei Produkten des Massenkonsums,<br />

bei denen auf den Absatzmärkten hohe Preiskonkurrenz besteht.<br />

Unser Fallstudienmaterial bietet für diesen Sachverhalt e<strong>in</strong>drucksvolle<br />

Beispiele (z.B. Investitionsru<strong>in</strong>e bei den Versuchen zur Automatisierung<br />

der Endmontage). H<strong>in</strong>weise für diesen Sachverhalt enthalten auch die Ergebnisse<br />

der japanischen Vergleichsstudie: Ausschlaggebende Gründe für<br />

den - im Vergleich zu den europäischen Untersuchungswerken - höheren<br />

Automatisierungsgrad (sowie für die <strong>in</strong>sgesamt ger<strong>in</strong>geren Anlaufschwierigkeiten)<br />

s<strong>in</strong>d sowohl die wesentlich höhere Stückzahl als auch der gezielte<br />

E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>facher Automatisierungstechniken (vgl. dazu ausführlich<br />

den Band III).<br />

(3) Auch <strong>in</strong> Betrieben mit e<strong>in</strong>em fortgeschrittenen Stand der Montageautomatisierung<br />

bleiben aufgr<strong>und</strong> der genannten Bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em hohen<br />

Umfang manuelle Montagetätigkeiten bestehen, teils separat, teils abgegrenzt,<br />

teils zwischen automatischen Stationen <strong>in</strong> "hybriden" Systemen<br />

mit unterschiedlichem Automationsgrad (z.B. Werk für Schaltermontage).<br />

Dies läßt es nicht s<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>en, hier von "Resttätigkeiten" zu sprechen.<br />

Manuelle Tätigkeiten werden auf absehbare Zeit e<strong>in</strong>e wichtige Kategorie<br />

von Montagearbeit bleiben. Daneben werden aber im Zuge der<br />

Montageautomatisierung auch e<strong>in</strong>fache <strong>und</strong> repetitive Tätigkeiten neu<br />

hervorgebracht (z.B. e<strong>in</strong>fache Masch<strong>in</strong>enbedienung <strong>und</strong> Beschickung,<br />

Sichtkontrolle automatisch gefertigter Teile). Der Automatisierungsgrad<br />

von Montageprozessen läßt sich vorläufig nur dadurch steigern, daß wirtschaftlich<br />

nicht automatisierte Prozeßschritte abgespalten <strong>und</strong> zu eigenständigen<br />

- <strong>in</strong> der Regel dann manuellen - Montageprozessen verselbständigt<br />

oder - wie im japanischen Vergleichsfall zu beobachten war - auf Un-<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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