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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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sation <strong>und</strong> re<strong>in</strong> technisch gesehen e<strong>in</strong>e - möglicherweise variable - Verkettung<br />

von automatisierten Anlagen. Damit ist zwar e<strong>in</strong> Rahmen für die Arbeitsorganisation<br />

vorgegeben, diese ist aber durch diese Momente noch<br />

nicht e<strong>in</strong>deutig def<strong>in</strong>iert.<br />

Der Gr<strong>und</strong> dafür liegt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er von der manuellen Montagetätigkeit<br />

gr<strong>und</strong>legend abweichenden Zeitstruktur des Arbeitshandelns an den automatisierten<br />

Anlagen. Die Zeitstruktur manueller Montageprozesse läßt<br />

sich <strong>in</strong> der Summe aller E<strong>in</strong>zelzeiten (Verrichtungszeiten sowie sachliche<br />

<strong>und</strong> persönliche Verteilzeiten) abbilden. Die e<strong>in</strong>zelnen Montageverrichtungen<br />

folgen streng aufe<strong>in</strong>ander, die zeitliche Abfolge ist präzis vorgegeben.<br />

Dagegen ist die Zeitstruktur im automatisierten Montageprozeß<br />

stochastischer Natur, denn Störungen <strong>und</strong> Stillstandszeiten treten ungeplant<br />

auf <strong>und</strong> lassen sich nur <strong>in</strong> Grenzen im voraus kalkulieren. Aufgabe<br />

des Automationsarbeiters ist es, die Anlagenverfügbarkeit beständig zu sichern<br />

<strong>und</strong> zu verbessern. Dabei koppelt sich die zeitliche Struktur des Arbeitshandelns<br />

von der Zeitstruktur des Prozesses ab. Sie nimmt selbst<br />

stochastische Züge an.<br />

Dieser gr<strong>und</strong>legende Wandel der Zeitstruktur des Arbeitshandelns <strong>in</strong> den<br />

automatisierten Bereichen hat für die Auslegung der Arbeitsorganisation<br />

e<strong>in</strong>e wichtige Konsequenz: Selbst im Rahmen e<strong>in</strong>er gr<strong>und</strong>sätzlich aufrechterhaltenen<br />

Fließorganisation s<strong>in</strong>d die Freiheitsgrade beim Aufgabenzuschnitt<br />

<strong>und</strong> im Arbeitskräftee<strong>in</strong>satz wesentlich größer als <strong>in</strong> der manuellen<br />

Montage.<br />

b) Freiheitsgrade der Arbeitsorganisation im automatisierten Montagebereich<br />

(am Beispiel der automatisierten Leiterplattenbestückung)<br />

Wir werden im folgenden die Freiheitsgrade <strong>und</strong> die unterschiedlichen<br />

Gestaltungsformen der Produktions- <strong>und</strong> Arbeitsorganisation an e<strong>in</strong>igen<br />

Beispielen näher bestimmen. Drei Beispiele stammen aus dem Bereich<br />

der automatischen Leiterplattenbestückung (Standort SA <strong>in</strong> Frankreich,<br />

Standorte SV <strong>und</strong> TC <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik); sie ermöglichen e<strong>in</strong>en direkten<br />

Vergleich der technischen Ausstattung, der Produktions- <strong>und</strong> Arbeitsorganisation<br />

sowie des Arbeitse<strong>in</strong>satzes. Wir wollen damit vor allem<br />

unsere <strong>in</strong>ternational vergleichenden Betrachtungen im Verhältnis der<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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