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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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der Kostensenkung. Führt umgekehrt das Mitspracherecht der Arbeitskräfte<br />

nicht zu sichtbaren Ergebnissen oder Verbesserungen, ziehen die<br />

Arbeitskräfte die Bereitschaft zu "<strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sischer" Motivierung wieder zurück;<br />

die Motivationsstrategien laufen dann <strong>in</strong>s Leere.<br />

Man muß sich fragen, ob Motivationsstrategien auf lange Sicht materielle<br />

Gegenleistungen des Betriebes (Qualifizierung, Aufstieg, Lohnverbesserung)<br />

für stärkere Selbstkontrolle <strong>und</strong> Selbstverantwortung der Arbeitskräfte<br />

ersetzen können. Solche Zweifel s<strong>in</strong>d besonders dann angebracht,<br />

wenn die Arbeitskräfte - wie am Standort SA - im betrieblichen Lohnsystem<br />

nivelliert e<strong>in</strong>gestuft s<strong>in</strong>d, sich <strong>in</strong> ihrer weit überwiegenden Mehrzahl<br />

auf den unteren Lohnstufen f<strong>in</strong>den <strong>und</strong> Aufstiegschancen <strong>in</strong> der Regel an<br />

Qualifizierung <strong>in</strong> Form <strong>in</strong>nerbetrieblicher Weiterbildung geb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d,<br />

die vom Betrieb selektiv gehandhabt wird <strong>und</strong> die auch von den Arbeitskräften<br />

erhebliche Kraftanstrengungen erfordert.<br />

7. <strong>Personalpolitik</strong> im Spannungsfeld zwischen Handlungsressourcen<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>dustriellen Beziehungen<br />

Im folgenden Abschnitt verlassen wir die personalpolitischen Handlungsfelder<br />

als Analyseebene <strong>und</strong> wenden uns der Frage nach den Handlungsressourcen<br />

zu, über die die Akteure der <strong>Personalpolitik</strong> - oder besser ihre<br />

Agenturen im S<strong>in</strong>ne organisierter Handlungse<strong>in</strong>heiten - verfügen. Entsprechend<br />

unserer Fragestellung konzentrieren wir unsere Analysen auf<br />

die Rolle, die die Personalabteilungen auf der Unternehmens- <strong>und</strong><br />

Werksebene sowie ihr jeweiliger Gegenpart auf der Ebene der Interessenvertretung<br />

der Arbeitskräfte (Gewerkschaften, <strong>in</strong>nerbetriebliche Vertretungsorgane)<br />

<strong>in</strong> der Durchsetzung gesamter betrieblich orientierter Rationalisierungsstrategien<br />

übernehmen.<br />

Im S<strong>in</strong>ne unserer These e<strong>in</strong>er reaktiven Rolle der <strong>Personalpolitik</strong> (vgl.<br />

Kap. I) fragen wir e<strong>in</strong>erseits, ob die zur Verfügung gestellten Handlungsressourcen<br />

es überhaupt zulassen, daß die Personalabteilungen sich aktiv<br />

<strong>in</strong> die Entwicklung <strong>und</strong> Durchsetzung gesamtbetrieblich orientierter Rationalisierungsstrategien<br />

e<strong>in</strong>schalten <strong>und</strong> Neuansätzen der <strong>Personalpolitik</strong><br />

zum Durchbruch verhelfen. Andererseits fragen wir auch, <strong>in</strong>wieweit von<br />

der Entwicklung der <strong>in</strong>dustriellen Beziehungen Druck auf die Verände-<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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