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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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terauftragnehmer abgewälzt werden (vgl. dazu auch e<strong>in</strong>gehend den Band<br />

III).<br />

(4) Montagerationalisierung hat gr<strong>und</strong>sätzlich Systemcharakter. Im Zusammenhang<br />

mit Automatisierungsmaßnahmen verschärfen sich die Systemzusammenhänge<br />

sowohl im Verhältnis von Produktgestaltung <strong>und</strong><br />

Prozeß<strong>in</strong>novation (montagegerechte Konstruktion) als auch bei der E<strong>in</strong>bettung<br />

automatisierter Montageabläufe <strong>in</strong> dem betrieblichen bzw. überbetrieblichen<br />

Produktionszusammenhang. Der systemische Charakter der<br />

Montagerationalisierung wird um so deutlicher, je stärker Automatisierungsmaßnahmen<br />

- wie im Untersuchungsfall - e<strong>in</strong>e werksübergreifende<br />

Reorganisation der gesamten Produktionskette zur Voraussetzung haben.<br />

E<strong>in</strong> wesentliches Kennzeichen systemischer Rationalisierung ist die Erhöhung<br />

der Systemrationalität durch den Aufbau <strong>in</strong>formationstechnischer<br />

Vernetzungen zwischen Planungs-, Steuerungs- <strong>und</strong> Produktionsfunktionen.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs stößt der Aufbau <strong>in</strong>formationstechnischer Vernetzung <strong>in</strong><br />

allen untersuchten Betrieben auf erhebliche Schwierigkeiten - Ansätze datentechnischer<br />

Vernetzung zwischen Materialflußorganisation <strong>und</strong> Produktion<br />

s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong> Betrieben mit fortgeschrittener Montageautomatisierung<br />

auf E<strong>in</strong>zelfälle beschränkt. Solche Schwierigkeiten s<strong>in</strong>d nicht nur als<br />

Übergangsprobleme zu betrachten, sondern haben ihren tieferliegenden<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>in</strong> dem Spannungsverhältnis zwischen steigender Systemrationalität<br />

e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> der notwendigen Systemoffenheit andererseits, die flexibles<br />

Reagieren auf aktuell sich verändernde Weltmachtkonstellationen zuläßt.<br />

c) Montagerationalisierung <strong>in</strong> mult<strong>in</strong>ationalen Unternehmen<br />

Diese Untersuchungsergebnisse können <strong>in</strong>sgesamt als Bestätigung unseres<br />

Forschungsansatzes gewertet werden, demzufolge der E<strong>in</strong>satz von Automatisierungstechniken<br />

nur im Gesamtkontext der Innovationsstrategien<br />

von Unternehmen erklärt werden. Im Untersuchungsfall selbst werden die<br />

angesprochenen Systemzusammenhänge durch e<strong>in</strong>e weitere Problematik<br />

überlagert. Entsprechend dem <strong>in</strong>ternationalen Charakter des untersuchten<br />

Unternehmens erfolgt die Reorganisation des Produktionsflusses europaweit<br />

nach dem Motto "e<strong>in</strong> Standort, e<strong>in</strong> Produkt". Verschärfte Weltmarktkonkurrenz<br />

<strong>und</strong> wachsende Internationalisierung der Produktion, die im<br />

Untersuchungsbereich <strong>in</strong> voller Schärfe zu beobachten waren (beispielsweise<br />

werden Fernost-Standorte <strong>in</strong> die Produktionskette e<strong>in</strong>bezogen),<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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