08.03.2014 Aufrufe

Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Faßt man die Ausgangssituation des Unternehmens Anfang/Mitte der<br />

80er Jahre zusammen, ergibt sich das folgende Bild: Den summierten<br />

Marktanteilen als notwendiger skalenökonomischer Basis <strong>und</strong> der absatzorientierten<br />

Vere<strong>in</strong>nahmung von e<strong>in</strong>geführten <strong>und</strong> etablierten Markennamen<br />

<strong>und</strong> Vertriebssequenzen stehen auf der anderen Seite Nachteile<br />

<strong>und</strong> Rationalisierungshemmnisse gegenüber. Das Unternehmen kauft<br />

sich gleichzeitig vorgef<strong>und</strong>ene Strukturen e<strong>in</strong>, die auch von traditionellen<br />

Philosophien getragen werden. Die Produktion ist außerdem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />

von Standorten mit langen Transportwegen <strong>und</strong> Logistikproblemen<br />

zergliedert. Schließlich s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g- <strong>und</strong> Produktionsfunktionen<br />

mehrfach besetzt. Unter zwei verschiedenen Blickw<strong>in</strong>keln - dem der<br />

Produktionsorganisation <strong>und</strong> dem der Allokation von zentralen Produktions-<br />

bzw. Steuerungsfunktionen - läßt sich diese Unternehmenssituation <strong>in</strong><br />

den Abbildungen 5 <strong>und</strong> 6 zusammenfassen.<br />

c) Standardisierung, Automatisierung, Flexibilisierung<br />

Das neu aufgebaute Unternehmen steht vor e<strong>in</strong>em strategischen Gr<strong>und</strong>problem:<br />

Wie lassen sich die skalenökonomischen Vorteile der Massenproduktion<br />

aufrechterhalten, ohne an der Orientierung der Produktion an<br />

variablen Marktdaten zu verlieren? Dieses Gr<strong>und</strong>problem e<strong>in</strong>er kostenökonomischen<br />

Kapazitätsauslastung der erhöhten Fixkapitalanteile bei<br />

gleichzeitiger Ausweitung des Produktspektrums nach Typen <strong>und</strong> Varianten<br />

wird noch e<strong>in</strong>mal spezifisch verschärft, weil sich der Zeithorizont der<br />

Investitionskalküle aus Konkurrenzgründen, beschleunigten Produkt- <strong>und</strong><br />

Prozeß<strong>in</strong>novationen, immer mehr verengt. Investitionen müssen mittlerweile<br />

ihr "Pay-back" <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren erreichen. Es handelt sich um<br />

das Dilemma zwischen verkürzten Rentabilitätszeiträumen <strong>und</strong> erweitertem<br />

(<strong>in</strong>dividualisiertem) Produktspektrum. Wie werden maximale Nutzungsgrade<br />

bzw. m<strong>in</strong>imale Engpässe der technischen Anlagen erreicht,<br />

wenn die Kapazitätsauslastung nach Typen variiert?<br />

Die <strong>in</strong> den folgenden beiden Abschnitten darzustellenden Rationalisierungs-<br />

<strong>und</strong> Automatisierungsmaßnahmen erhalten ihre Bedeutung erst unter<br />

der Voraussetzung ihres geme<strong>in</strong>samen Nenners: e<strong>in</strong>er ausreichenden<br />

Masse, e<strong>in</strong>er möglichst weitreichenden Standardisierung <strong>in</strong> Material- <strong>und</strong><br />

Produktionsfluß sowie der notwendigen Variationen im Endprodukt. Wir<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!