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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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schen Investitionen <strong>und</strong> Rationalisierungsmaßnahmen auf der Produktionsebene.<br />

Dies gilt <strong>in</strong> besonders ausgeprägtem Maße für die Standorte <strong>in</strong><br />

der B<strong>und</strong>esrepublik, trifft im Kern aber auch für die französischen Standorte<br />

zu; lediglich am italienischen Standort VA ergeben sich E<strong>in</strong>schränkungen<br />

von diesem Bef<strong>und</strong>, da dort die Personalabteilung im Rahmen der<br />

<strong>in</strong>nerbetrieblichen Verhandlungsprozesse - Zum<strong>in</strong>destens <strong>in</strong>direkt - auch<br />

die Auslegung der Arbeitsorganisation bee<strong>in</strong>flussen kann.<br />

Über den technischen Produktionsablauf, die Materialflußorganisation,<br />

die Arbeitsorganisation <strong>und</strong> auch über den Arbeitskräftee<strong>in</strong>satz entscheiden<br />

die Werks- <strong>und</strong> Produktionsleitungen bzw. die produktionsnahen<br />

technischen Büros (Arbeitsvorbereitung, Fertigungsplanung, Fertigungssteuerung).<br />

Diese Instanzen legen im Pr<strong>in</strong>zip auch die Qualifikationsgruppen (z.B.<br />

Facharbeiter) fest, die <strong>in</strong> bestimmten Produktionsbereichen, etwa im Bereich<br />

der automatischen Leiterplattenbestückung, e<strong>in</strong>gesetzt werden sollen.<br />

Auch <strong>in</strong>novative Ansätze im Bereich des Pesonale<strong>in</strong>satzes - wie etwa<br />

ganzheitlicher Aufgabenzuschnitt <strong>und</strong> Ansätze zur Gruppenarbeit - werden<br />

<strong>in</strong> der Regel von den Werks- bzw. den Produktionsleitungen angestoßen.<br />

Auch die Erarbeitung von Konzeptionen <strong>und</strong> Instrumenten der betrieblichen<br />

Leistungspolitik läuft - zum<strong>in</strong>dest an den deutschen Standorten<br />

- mehr oder weniger an den Personalabteilungen vorbei. Allgeme<strong>in</strong> gilt,<br />

daß deren E<strong>in</strong>fluß auf die Leistungspolitik <strong>und</strong> die Ausgestaltung der<br />

Entlohnungssysteme um so ger<strong>in</strong>ger ausfällt, je stärker die Arbeitsvorbereitung<br />

im <strong>in</strong>nerbetrieblichen Machtgefüge verankert ist (dies gilt <strong>in</strong> besonderem<br />

Maße für den Standort SV, trifft im Kern aber auch für die<br />

Standorte TH <strong>und</strong> TC zu); <strong>in</strong> diesen Fällen s<strong>in</strong>d die Personalabteilungen<br />

nur noch mehr Sanktions<strong>in</strong>stanz <strong>und</strong> formaler Ansprechpartner für die<br />

Betriebsräte.<br />

An den Standorten <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik bleibt die Rolle der Personalabteilungen<br />

auch auf den personalpolitischen Handlungsfeldern <strong>in</strong> engerem<br />

S<strong>in</strong>ne - d.h. jenen, für die sie qua Organisationszuständigkeit verantwortlich<br />

s<strong>in</strong>d - überwiegend reaktiv. Sowohl Maßnahmen der qualitativen<br />

wie der quantitativen Personalanpassung folgen <strong>in</strong> der Regel traditionellen<br />

Mustern. Sie beschränken sich im wesentlichen auf Personalabbaumaßnahmen<br />

im klassischen S<strong>in</strong>n (E<strong>in</strong>zelkündigungen, Vertragsaufhebungen,<br />

Aushandlungen von "Interessenausgleich" bei Massenentlassungen e<strong>in</strong>er-<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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