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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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Ausländeranteil am französischen Standort SA <strong>und</strong> am italienischen<br />

Standort VA vernachlässigbar ger<strong>in</strong>g (unter 1 %).<br />

In der B<strong>und</strong>esrepublik <strong>Deutschland</strong> ist der <strong>in</strong> den Montageprozessen der<br />

Werke e<strong>in</strong>gesetzte "<strong>Massenarbeiter</strong>" nicht nur überwiegend weiblich, er ist<br />

zu e<strong>in</strong>em großen Teil auch mult<strong>in</strong>ational zusammengesetzt.<br />

b) Personalabbau, Personalselektion <strong>und</strong> Personalaustausch<br />

Der statistische Bef<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er relativen Konstanz der Gliederung der Fertigungsbelegschaft<br />

nach grob gefaßten Qualifikations- <strong>und</strong> Tätigkeitsgruppen<br />

ist auf den ersten Blick nicht nur mit unserer Ausgangshypothese,<br />

sondern vor allem auch mit den Ergebnissen unserer arbeitspsychologischen<br />

Analysen schwer zu vere<strong>in</strong>baren: letztere zeigen <strong>in</strong> den automatisierten<br />

Montagebereichen e<strong>in</strong>en gr<strong>und</strong>legenden Wandel des Anforderungsprofils<br />

<strong>und</strong> der Zeitstruktur des Arbeitshandelns; vor allem die Tätigkeiten<br />

von Masch<strong>in</strong>enführern an automatisierten Anlagen (Überwachen,<br />

E<strong>in</strong>richten, Entstören) nähern sich - wie im Band II ausführlich gezeigt<br />

wird - dem Profil berufsfachlich qualifizierter Arbeit weitgehend an.<br />

Wie s<strong>in</strong>d solche Abweichungen zu <strong>in</strong>terpretieren?<br />

Zunächst ist darauf zu verweisen, daß die von uns benutzten Personalstatistiken<br />

mit viel zu groben Kategorien arbeiten, um Änderungen von Tätigkeits-<br />

<strong>und</strong> Anforderungsstrukturen <strong>in</strong> der Montagearbeit widerspiegeln zu<br />

können. Vor allem aber aggregieren sie die Personaldaten auf der Ebene<br />

von Werken bzw. Betrieben als geschlossene Produktionse<strong>in</strong>heiten, gleichen<br />

damit differierende Entwicklungen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Produktionsbereichen<br />

<strong>und</strong> Prozeßabschnitten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em statistischen Mittelwert aus <strong>und</strong><br />

lassen Austauschprozesse zwischen <strong>und</strong> <strong>in</strong>nerhalb den Qualifikations- <strong>und</strong><br />

Tätigkeitsgruppen nicht erkennen.<br />

Die arbeitspsychologischen Tätigkeitsanalysen <strong>und</strong> qualitativen Expertenaussagen<br />

belegen e<strong>in</strong>deutig die These, daß sich Tätigkeitsstrukturen <strong>und</strong><br />

Anforderungsprofile im Übergang von der manuellen zur automatisierten<br />

Montage stark differenzieren (vgl. Band II). In den wichtigsten Gruppen<br />

der Fertigungsbelegschaft - also angelernte Montagearbeiter e<strong>in</strong>erseits<br />

<strong>und</strong> Facharbeiter andererseits - muß also e<strong>in</strong> erheblicher Personalaus-<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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