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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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II.<br />

Die "simulierte Fabrik": Rationalisierungsstrategie<br />

e<strong>in</strong>es mult<strong>in</strong>ationalen Unternehmens der Unterhaltungselektronik<br />

<strong>und</strong> ihre Grenzen<br />

1. Vorbemerkung: Wofür steht der Fall e<strong>in</strong>es mult<strong>in</strong>ationalen<br />

Unternehmens <strong>in</strong> der Elektro<strong>in</strong>dustrie?<br />

E<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>annahme des Forschungsprojekts lautet: Veränderte Arbeitsformen<br />

<strong>in</strong> Montageprozessen s<strong>in</strong>d nur zu erfassen <strong>und</strong> zu erklären, wenn<br />

Maßnahmen der Montagerationalisierung im gesamten Rationalisierungsspektrum<br />

von Unternehmen verortet werden. Diese Annahme bezieht<br />

sich auf das Verhältnis zwischen Prozeß- <strong>und</strong> Produkt<strong>in</strong>novation e<strong>in</strong>erseits<br />

<strong>und</strong> dadurch notwendige organisatorische Reformen (z.B. der<br />

Materialflußsteuerung zwischen E<strong>in</strong>zelbetrieben) andererseits. Personalpolitische<br />

Lösungspotentiale zur Bewältigung der technisch-organisatorischen<br />

Entwicklung lassen sich <strong>in</strong>nerhalb dieses Spektrums erkennen <strong>und</strong><br />

beurteilen (vgl. Kap. III).<br />

Rationalisierungseffekte <strong>in</strong> Montageprozessen s<strong>in</strong>d nicht nur Folge der<br />

dort getätigten Automatisierungsmaßnahmen, sie ergeben sich gleichermaßen<br />

aus Rationalisierungsmaßnahmen <strong>in</strong> vor- <strong>und</strong> nachgelagerten Prozessen.<br />

Diese stehen zur Montage <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vertikalen <strong>und</strong> horizontalen Beziehung.<br />

Es geht e<strong>in</strong>mal um die Rationalisierung der Teile- <strong>und</strong> Komponentenfertigung<br />

sowie der Neuorganisation der logistischen Beziehungen<br />

im Materialfluß; zum anderen um die daten- <strong>und</strong> <strong>in</strong>formationstechnischen<br />

Rückkoppelungen zwischen den Ebenen der Planung <strong>und</strong> Entwicklung <strong>und</strong><br />

den operativen Ebenen der Fertigung bzw. Montage.<br />

Dieser Kontext von Montagerationalisierung hat im Fall unserer Untersuchung<br />

e<strong>in</strong>ige charakteristische Merkmale. Im Kern handelt es sich um die<br />

Rationalisierungs- <strong>und</strong> Krisenstrategie e<strong>in</strong>es mult<strong>in</strong>ationalen Unternehmens<br />

der Unterhaltungselektronik, die sich als Strategie "flexibel-standardisierter<br />

Massenproduktion" bezeichnen läßt.<br />

Charakteristisch ist erstens der Ausgangs- oder Abstoßpunkt dieser Strategie:<br />

die krisenhafte Branchenentwicklung der europäischen Unterhal-<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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