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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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tungselektronik, wie sie vor allem durch die neue Weltmarktkonkurrenz,<br />

Verlust von Marktanteilen, Preisverfall, Beschäftigungsrückgang hervorgerufen<br />

wird. Mit dieser Krisensituation hatten Ende der 70er/Anfang der<br />

80er Jahre nicht nur die Konkurrenten, sondern auch e<strong>in</strong>e ganze Reihe<br />

anderer sog. Massenproduzenten <strong>in</strong>nerhalb <strong>und</strong> außerhalb der Elektro<strong>in</strong>dustrie<br />

zu kämpfen (vgl. 2., a)).<br />

Zweitens weist die auf Krisenbewältigung gerichtete Rationalisierungsstrategie<br />

selbst e<strong>in</strong>ige durchaus generelle Merkmale auf: die Unternehmenskonzentration<br />

<strong>in</strong> Form der Entstehung <strong>und</strong> Neustrukturierung e<strong>in</strong>es mult<strong>in</strong>ationalen<br />

Produktionsverb<strong>und</strong>es, die Akkumulation von Marktanteilen,<br />

die Internationalisierung von Markt <strong>und</strong> Produktion.<br />

Drittens ist diese Strategie durch Maßnahmen flexibler Automatisierung<br />

gekennzeichnet. Diese werden <strong>in</strong> jenen betrieblichen Teilprozessen e<strong>in</strong>gesetzt,<br />

wo sich die skalenökonomischen Vorteile der Massenproduktion mit<br />

e<strong>in</strong>er verstärkten Variationsfähigkeit der Produktion vere<strong>in</strong>baren lassen.<br />

Die Bewältigung der Quadratur des Kreises e<strong>in</strong>er verbesserten Skalenökonomie<br />

bei gleichzeitig vergrößertem Variationspotential der Produktion<br />

hängt davon ab, <strong>in</strong>wieweit es gel<strong>in</strong>gt, den gesamten Produktionszyklus,<br />

<strong>und</strong> d.h. vor allem den Materialfluß bis h<strong>in</strong> zur Endmontage, als e<strong>in</strong> <strong>in</strong> sich<br />

ausdifferenziertes <strong>und</strong> <strong>in</strong>tegriertes System zu "restrukturieren".<br />

Viertens aber stoßen die technisch-organisatorischen Integrationsversuche<br />

auf durchaus typische, <strong>und</strong> d.h. weder zufällige noch vorübergehende, sondern<br />

objektiv bed<strong>in</strong>gte H<strong>in</strong>dernisse <strong>und</strong> Grenzen. Es handelt sich um Prozesse<br />

der Ausbalancierung zwischen Planvorgaben <strong>und</strong> realen Planabwicklungen.<br />

Vor allem hier s<strong>in</strong>d Anpassungen <strong>und</strong> neue Lösungen <strong>in</strong> Arbeitsorganisation<br />

<strong>und</strong> Qualifikationsstruktur gefragt.<br />

Die Analyse der Rationalisierungsstrategie des Unternehmens folgt diesen<br />

drei charakteristischen <strong>und</strong> nach unseren Kenntnissen generellen Merkmalen<br />

e<strong>in</strong>er Krisenstrategie, dem Aufbau e<strong>in</strong>es europäischen Produktionsverb<strong>und</strong>es<br />

(2.), den Anstrengungen <strong>und</strong> Maßnahmen der Restrukturierung<br />

des Produktions- <strong>und</strong> Materialflusses (3.), den immanenten Sperren<br />

<strong>und</strong> Grenzen auf dem Weg zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tegrierten System, die letztlich<br />

e<strong>in</strong>en Strategiewechsel bewirken (4.).<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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