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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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(Direction des Ressources Huma<strong>in</strong>es) verankert. Diese Instanz untersteht<br />

direkt der Unternehmensleitung <strong>und</strong> nicht den Direktionen der Produktdivisionen;<br />

sie ist zuständig für die Koord<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> Durchsetzung<br />

von Maßnahmen der Personalanpassung, die sich <strong>in</strong> der Konsequenz aus<br />

Produktions-, Investitions- <strong>und</strong> Entscheidungen der Unternehmensstrukturierung<br />

ergeben. Sie haben sachliche Anweisungsbefugnis gegenüber den<br />

Personalabteilungen der nationalen Produktionsgesellschaften. In der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik ist bei diesem Organisationsaufbau e<strong>in</strong>e Besonderheit zu<br />

beachten: Neben der Personalabteilung der deutschen Produktionsgesellschaft<br />

(Arbeitsdirektor) besteht e<strong>in</strong>e zentrale Abteilung für "Sozial- <strong>und</strong><br />

Personalwesen <strong>Deutschland</strong>"; diese ist aus formalen <strong>und</strong> rechtlichen<br />

Gründen der deutschen F<strong>in</strong>anzhold<strong>in</strong>g des Unternehmens angegliedert<br />

<strong>und</strong> untersteht unmittelbar der zentralen Personalabteilung des Unternehmens;<br />

sie hat die Aufgabe, die Durchführung von zentral beschlossenen<br />

Personalanpassungsmaßnahmen an den deutschen Standorten zu koord<strong>in</strong>ieren<br />

<strong>und</strong> dient zugleich als Clear<strong>in</strong>g-Stelle für Probleme der <strong>in</strong>dustriellen<br />

Beziehungen (vgl. c)).<br />

Die Schaffung e<strong>in</strong>er eigenständigen Abteilung "Sozial- <strong>und</strong> Personalwesen <strong>Deutschland</strong>"<br />

hat (unternehmens-)historische Gründe. Wie <strong>in</strong> Kapitel II näher dargelegt,<br />

wurden die deutschen Standorte von Unternehmen <strong>in</strong> mehreren zeitlich nachgelagerten<br />

Phasen übernommen. Vor der Übernahme gehörten sie anderen, rechtlich<br />

selbständigen Unternehmen an <strong>und</strong> waren <strong>in</strong> deren jeweiligen Organisationsstruktur<br />

e<strong>in</strong>gebettet. Auch danach vollzog sich die organisatorische E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die Unternehmensstruktur<br />

über e<strong>in</strong>en Zeitraum von mehreren Jahren. So bestanden bis 1987<br />

noch zwei deutsche Produktionsgesellschaften mit jeweils eigenen Personalleitungen<br />

(Arbeitsdirektor). Die Abteilung "Sozial- <strong>und</strong> Personalwesen <strong>Deutschland</strong>" hatte<br />

während dieser Periode vor allem die Aufgabe, die personalpolitischen Entscheidungen<br />

zwischen den Standorten bzw. Produktionsgesellschaften zu koord<strong>in</strong>ieren<br />

<strong>und</strong> zentral entschiedene Maßnahmen der Personalanpassung durchzusetzen.<br />

Die Entscheidungsebenen bestimmen sich aus der Relevanz von Personalentscheidungen<br />

für die Durchsetzung der Unternehmensstrategie. Je<br />

stärker Strategien der Unternehmensrestrukturierung oder Rationalisierungsstrategien<br />

von Maßnahmen der Personalanpassung abhängig s<strong>in</strong>d<br />

bzw. diese voraussetzen (<strong>in</strong>sbesondere Personalabbau bis h<strong>in</strong> zu Werksschließung),<br />

desto stärker ist die E<strong>in</strong>schaltung der zentralen Entscheidungsebene.<br />

Entscheidungen der zentralen Ebene haben gr<strong>und</strong>sätzlich den<br />

Charakter von Vorgaben für die nachfolgenden Ebenen.<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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