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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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hältnis zwischen äußerem <strong>und</strong> <strong>in</strong>nerem Arbeitsmarkt, das <strong>in</strong> diesen Wirkungszusammenhängen<br />

e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle spielt.<br />

Wie oben angedeutet, entspricht es der Logik des tayloristischen Rationalisierungsmodells,<br />

wenn Personalbeschaffung <strong>und</strong> Personalabbau überwiegend<br />

im Austausch mit dem externen Arbeitsmarkt erfolgen. Nun haben<br />

sich aber <strong>in</strong> den Betrieben der Großserien<strong>in</strong>dustrie bereits <strong>in</strong> der Vergangenheit<br />

Strukturen des <strong>in</strong>neren Arbeitsmarktes herausgebildet; diese s<strong>in</strong>d<br />

Folge der Schaffung höherer Anlernqualifikationen wie auch e<strong>in</strong>es gezielten<br />

Bedarfs an berufsfachlichen Qualifikationen, der sich aus Produkt<strong>in</strong>novation<br />

<strong>und</strong> wachsender Technisierung der Produktionsprozesse ergibt.<br />

Die Austauschbeziehungen zwischen <strong>in</strong>nerem <strong>und</strong> äußerem Arbeitsmarkt<br />

bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> den Betrieben der Großserien<strong>in</strong>dustrie immer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

prekären Gleichgewicht, da sie auf unterschiedlichen Zeitlogiken aufbauen.<br />

Die Beschaffung bzw. der Austausch von Arbeitskraft auf dem externen<br />

Arbeitsmarkt kann sich an kurzfristigen Zeithorizonten orientieren<br />

<strong>und</strong> ermöglicht aktuell wirksame Maßnahmen der Personalanpassung; der<br />

Aufbau funktionierender <strong>in</strong>terner Arbeitsmärkte ist dagegen nur <strong>in</strong> längerer<br />

Zeitperspektive möglich (vgl. dazu auch Lutz 1987). Wir werden uns<br />

im folgenden mit der Frage zu beschäftigen haben, welche Wirkungen von<br />

gesamtbetrieblich orientierten Rationalisierungsstrategien auf die Beziehungen<br />

zwischen äußerem <strong>und</strong> <strong>in</strong>neren Arbeitsmarkt ausgehen.<br />

Wir werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Schritt die Veränderungen der Belegschaftsstrukturen<br />

anhand der verfügbaren Personalstatistiken nachzeichnen: Dabei<br />

geht es <strong>in</strong>sbesondere um die Frage, ob <strong>und</strong> <strong>in</strong>wieweit sich das Verhältnis<br />

e<strong>in</strong>zelner Tätigkeits- <strong>und</strong> Qualifikationsgruppen <strong>in</strong>nerhalb der Fertigungsbelegschaft<br />

verändert hat. E<strong>in</strong>e vertiefte Analyse wird uns dann mit<br />

den Maßnahmen qualitativer Personalanpassung im e<strong>in</strong>zelnen zu beschäftigen<br />

haben: mit Selektionsprozessen <strong>und</strong> Rekrutierungsmaßnahmen auf<br />

den <strong>in</strong>ternen <strong>und</strong> externen Arbeitsmärkten. E<strong>in</strong>e Analyse betrieblicher<br />

Qualifizierungsmaßnahmen an der Schnittstelle von äußerem <strong>und</strong> <strong>in</strong>nerem<br />

Markt ist dem Abschnitt 3. vorbehalten.<br />

a) Die Veränderung der Belegschaftsstrukturen im Zeitablauf<br />

E<strong>in</strong> erster, flüchtiger Blick auf die betrieblichen Personalstatistiken führt<br />

zu e<strong>in</strong>er Überraschung. Entgegen unserer Ausgangshypothese e<strong>in</strong>er<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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