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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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greifen wir auf das Material ergänzender empirischer Recherchen zurück,<br />

die aus Darstellungsgründen <strong>in</strong> den obenstehenden Analysen nicht aufgenommen<br />

wurden.<br />

Die ergänzenden empirischen Recherchen hatten ausschließlich die Funktion, die<br />

Generalisierungsfähigkeit der für den Untersuchungsbereich getroffenen Aussagen<br />

zu überprüfen. Damit sollte e<strong>in</strong>em möglichen methodischen Bias, der sich aus der<br />

Konzentration auf e<strong>in</strong> Unternehmen ergab, entgegengesteuert werden. Folgende<br />

Unternehmen bzw. Werke waren <strong>in</strong> die Ergänzungsempirie e<strong>in</strong>bezogen: e<strong>in</strong> mult<strong>in</strong>ationales<br />

Unternehmen der Büromasch<strong>in</strong>en<strong>in</strong>dustrie; zwei Werke (PC-Montage,<br />

Elektromotoren als Zulieferteile für die Automobil<strong>in</strong>dustrie) e<strong>in</strong>es Großunternehmens<br />

der Elektro<strong>in</strong>dustrie; e<strong>in</strong> Werk (Schaltermontage) e<strong>in</strong>es Unternehmens mit<br />

Zulieferstatus für die "weiße Ware"; e<strong>in</strong> Werk e<strong>in</strong>es mult<strong>in</strong>ationalen Unternehmens<br />

der Uhren<strong>in</strong>dustrie; zwei konkurrierende Unternehmen der Unterhaltungselektronik<br />

(Fernsehgeräteproduktion, Montage von Videorecordern). Die Recherchen beschränkten<br />

sich auf Expertengespräche mit Vertretern der Werksleitungen, den Personalabteilungen<br />

<strong>und</strong> technischen Abteilungen; <strong>in</strong> den meisten Fällen konnten auch<br />

Betriebsbegehungen durchgeführt werden. Wir verzichten auf e<strong>in</strong>e gesonderte Darstellung,<br />

zumal die e<strong>in</strong>gesetzten Erhebungs<strong>in</strong>strumente systematische - mit unserem<br />

Fallstudien vergleichbare - Analysen nicht zuließen. Zwei besonders anregende Gestaltungsbeispiele,<br />

auf die wir im Text verweisen - e<strong>in</strong>es aus dem Bereich der Technikgestaltung,<br />

e<strong>in</strong> anderes aus dem Bereich der <strong>Personalpolitik</strong> -, s<strong>in</strong>d im Anhang<br />

kurz skizziert.<br />

1. Dynamik <strong>und</strong> Fesseln der Montageautomatisierung<br />

In unseren Ausgangsüberlegungen g<strong>in</strong>gen wir von e<strong>in</strong>em - im Vergleich zu<br />

anderen Industriezweigen - eher verspäteten E<strong>in</strong>zug von Automatisierungstechniken<br />

<strong>in</strong> den Bereich der Großserienmontage aus. Für diesen<br />

relativen Rückstand können nicht alle<strong>in</strong> stoffliche Sperren (Teilegeometrie,<br />

Positionsschwierigkeiten, Materialbeschaffenheit) verantwortlich gemacht<br />

werden, vielmehr haben die besondere Marktnähe von Montageabläufen<br />

(<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Endmontage) sowie produktionsökonomische<br />

Zwänge (z.B. Skaleneffekte) daran e<strong>in</strong>en entscheidenden Anteil. -<br />

Mit der rasanten Verbreitung der Mikroelektronik, die zunehmend nicht<br />

nur die Produkt<strong>in</strong>novation, sondern auch die Automatisierungstechniken<br />

prägt, s<strong>in</strong>d die Fesseln der Montageautomatisierung alle<strong>in</strong> nicht zu sprengen.<br />

Dazu bedarf es zusätzlicher Weichenstellungen: Die Neuorientierung<br />

der betrieblichen Rationalisierungsstrategie - weg von e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>schrittigen,<br />

auf e<strong>in</strong>zelne Arbeitsprozesse oder Prozeßabschnitte e<strong>in</strong>gegrenzten<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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