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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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geht es um konfliktuelle Ansätze bei der Berechnung <strong>und</strong> Festlegung der<br />

theoretisch <strong>und</strong> praktisch möglichen Masch<strong>in</strong>enkapazität. Es geht um das<br />

Problem der Zurechnung der nicht ausgelasteten Kapazität bzw. der Def<strong>in</strong>ition<br />

der tatsächlichen Anlagenverfügbarkeit. Hier lassen sich der Anteil<br />

der Masch<strong>in</strong>enstörungen (je nachdem, ob etwa e<strong>in</strong>e Anlage Altersschwächen<br />

aufweist oder <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>derschuhen steckt), die Störungen <strong>in</strong> der<br />

Bauteileversorgung, "suboptimale Verfahrwege" u.a.m. durchaus unterschiedlich<br />

kalkulieren. Und je nachdem gelangt man zu entsprechend unterschiedlichen<br />

konkreten Lösungen: Die Bereitstellung der Bauteile wird<br />

flexibler gemacht, um Rüstzeiten zu reduzieren, man sorgt für größere<br />

Puffer <strong>in</strong> der Bauteilezufuhr, für e<strong>in</strong>e schnellere Freigabe von "Ersatzwerten"<br />

u.a.m.<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell stellen solche Problemverschiebungen <strong>und</strong> -Verkle<strong>in</strong>erungen<br />

den Versuch dar, sich aus der Zwickmühle - Zwang zu hohen Stückzahlen<br />

bei zunehmender Automatisierung <strong>und</strong> gleichzeitiger Druck auf "fliegenden<br />

Wechsel" bei Typen- <strong>und</strong> Variantenvielfalt - zu befreien. Anders gewendet:<br />

Man kann sich entscheiden für die Öffnung zugunsten von Aussteuerungsstationen,<br />

Pufferstrecken, <strong>in</strong>formationstechnischer Entkoppelung<br />

von Masch<strong>in</strong>en oder für die höhere Effizienz von Just-<strong>in</strong>-time-Systemen<br />

(auf dem Weg zu CIM), die solchen Öffnungen zuwiderläuft.<br />

d) Rationalisierungsgrenzen <strong>und</strong> Strategiewechsel<br />

Fragt man nach der zukünftigen Stoßrichtung der Rationalisierungsmaßnahmen<br />

von Unternehmen <strong>in</strong> jenen Bereichen der Elektro<strong>in</strong>dustrie, die<br />

traditionelle Güter für den privaten Massenkonsum herstellen, ist<br />

zunächst auf e<strong>in</strong>e strukturelle ökonomische Tatsache zu verweisen. Sie bezieht<br />

sich auf den ökonomischen Effekt steigender Produktivität bzw. s<strong>in</strong>kender<br />

Arbeitszeit pro Produkte<strong>in</strong>heit. Es handelt sich um e<strong>in</strong> ökonomisches<br />

Gesetz über den Zusammenhang zwischen der Lebensdauer e<strong>in</strong>es<br />

Produkts auf der e<strong>in</strong>en <strong>und</strong> der variablen Verteilung zwischen Produkt<strong>und</strong><br />

Prozeßtechnologie auf der anderen Seite.<br />

Der Lebenszyklus des Produkts Fernseher ist mittlerweile bei 50 Jahren<br />

angelangt. Mitte der 70er Jahre, etwa mit der E<strong>in</strong>führung des Farbfernsehens,<br />

war es produkttechnisch im Pr<strong>in</strong>zip ausgereift. Zu diesem Zeitpunkt<br />

begann man, Produkt<strong>in</strong>novationen vor allem unter dem Gesichtspunkt<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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