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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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III. <strong>Personalpolitik</strong> im Spannungsfeld zwischen <strong>in</strong>tegrativer<br />

Rationalisierung <strong>und</strong> Strukturkonstanz<br />

Vorbemerkung<br />

Im nachstehenden Kapitel beleuchten wir Problembereiche, Handlungs<strong>in</strong>stanzen<br />

<strong>und</strong> Gestaltungsansätze der <strong>Personalpolitik</strong>, die sich - im Kontext<br />

<strong>in</strong>tegrativer Rationalisierungsstrategien - bei der Durchführung von Maßnahmen<br />

der Montageautomatisierung abzeichnen. Entsprechend unserer<br />

Untersuchungshypothese bef<strong>in</strong>det sich die <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> den Betrieben<br />

der Großserienmontage gegenwärtig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Krisensituation. Diese<br />

ist gekennzeichnet durch e<strong>in</strong>en wachsenden Problemdruck auf die Personalabteilungen<br />

e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> die Begrenztheit der bisher e<strong>in</strong>gesetzten<br />

personalwirtschaftlichen Instrumente <strong>und</strong> ihres Aktionskreises andererseits.<br />

E<strong>in</strong>e ihrer wesentlichen Gründe liegt im Wandel e<strong>in</strong>es bisher überwiegend<br />

kle<strong>in</strong>schrittigen, vor allem auf zeitökonomische Vorteile ausgerichteten<br />

Rationalisierungsprozesses; an se<strong>in</strong>e Stelle treten - wie im vorstehenden<br />

Kapitel ausführlich dargestellt wurde - Rationalisierungsstrategien,<br />

die den Produktionszusammenhang <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Gesamtheit (e<strong>in</strong>schließlich<br />

den Informationsflüssen) zum Gegenstand haben. Der Umbau<br />

der bisherigen Produktionsstrukturen, e<strong>in</strong>e beschleunigte Produkt<strong>in</strong>novation<br />

<strong>und</strong> der gezielte E<strong>in</strong>satz von technischen Investitionen, vor allem im<br />

Bereich der Montageautomation, verlangen <strong>in</strong> den Betrieben e<strong>in</strong>schneidende<br />

Maßnahmen zur Anpassung der betrieblichen Belegschaftsstrukturen.<br />

Die auf das traditionelle (tayloristische) Rationalisierungsmodell abgestellten<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>geschliffenen Instrumente der quantitativen <strong>und</strong> qualitativen<br />

Beschäftigungsanpassung <strong>in</strong> den Betrieben - also Personalbeschaffung<br />

<strong>und</strong> Personal-"Entsorgung", Anlernverfahren, Lohne<strong>in</strong>gruppierung<br />

<strong>und</strong> Aufstellung von Entlohnungsgr<strong>und</strong>sätzen, Arbeitszeitregelungen, Betriebsordnung<br />

<strong>und</strong> Personalverwaltung im engeren S<strong>in</strong>ne - stoßen zunehmend<br />

an Grenzen, werden unwirksam oder erweisen sich als unzureichend;<br />

vor allem aber geraten sie - <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie bei Maßnahmen des<br />

Personalabbaus - unter verschärften gesellschaftlichen Legitimationsdruck.<br />

In dieser Krisensituation stellt sich <strong>in</strong>sbesondere auch die Frage nach der<br />

Rolle, dem Selbstverständnis <strong>und</strong> dem Aktionsradius der klassischen per-<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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