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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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sischen Untersuchungsbetrieben e<strong>in</strong>gesetzt wurden - sei es <strong>in</strong> Form von direkten<br />

Mitsprachegruppen oder von gezielten Motivationsstrategien<br />

(Kle<strong>in</strong>gruppenaktivitäten) -, können zur Konsolidierung <strong>in</strong>terner Arbeitsmärkte<br />

beitragen (z.B. Betriebsb<strong>in</strong>dung), aber die genannten Strukturierungsansätze<br />

nicht ersetzen.<br />

Natürlich macht es arbeitsmarktpolitisch ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n, die Vorzüge des <strong>in</strong>neren<br />

Arbeitsmarkts für die Produktivitäts<strong>in</strong>teressen der Betriebe gegen<br />

die Funktionsweise des externen Arbeitsmarktes auszuspielen. Auf die<br />

Austauschbeziehungen zwischen diesen beiden Märkten kommt es an. Negative<br />

Folgen, die sich aus Tendenzen der Internalisierung von Arbeitsmarktfunktionen<br />

für die allgeme<strong>in</strong>e Beschäftigungspolitik ergeben, können<br />

im Rahmen der betrieblichen <strong>Personalpolitik</strong> alle<strong>in</strong> nicht überw<strong>und</strong>en<br />

werden. Ihre Bewältigung setzt den E<strong>in</strong>satz arbeitsmarktpolitischer Steuerungs<strong>in</strong>strumente<br />

voraus. Die <strong>in</strong> Frankreich entwickelten, von staatlichen<br />

Stellen gestützten Weiterbildungskonzeptionen, die auf dem allgeme<strong>in</strong>en<br />

Arbeitsmarkt übertragbare Abschlüsse anstreben, weisen den richtigen<br />

Lösungsweg auf - trotz aller E<strong>in</strong>schränkungen, die sich aus Realisierungsschwierigkeiten<br />

ergeben.<br />

4. <strong>Personalpolitik</strong> als abhängige Variable der Produktionspolitik<br />

Ausgangspunkt unserer Analysen der <strong>Personalpolitik</strong> war die Überlegung,<br />

daß das klassische tayloristische Rationalisierungsmodell den personalwirtschaftlichen<br />

Organisationse<strong>in</strong>heiten (Personalleitung, Personalabteilungen)<br />

nur e<strong>in</strong>e reaktive Rolle zuweist. Außer Funktionen der Personalverwaltung<br />

im engeren S<strong>in</strong>ne übernehmen diese vor allem die Funktionen<br />

der Personalbeschaffung <strong>und</strong> Personal-"Entsorgung" - sie s<strong>in</strong>d weder <strong>in</strong> die<br />

Entwicklung der Rationalisierungsstrategien e<strong>in</strong>geschaltet, noch haben sie<br />

E<strong>in</strong>fluß auf die Auslegung der Arbeitsorganisation <strong>und</strong> des Arbeitse<strong>in</strong>satzes<br />

vor Ort. Das klassische tayloristische Rationalisierungsmodell weist<br />

den Personalabteilungen e<strong>in</strong> Aktionsfeld an der Schnittstelle zwischen<br />

äußerem <strong>und</strong> <strong>in</strong>nerem Arbeitsmarkt zu; im Innenverhältnis s<strong>in</strong>d andere<br />

personalpolitische Akteure am Werke: die Produktionsleitungen, die Arbeitsvorbereitung,<br />

die unteren Vorgesetzten sowie die Interessenvertreter<br />

der Arbeitskräfte - um nur die wichtigsten unter ihnen zu nennen.<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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