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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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Als Instrument betrieblicher Qualifizierung ist die berufliche Erstausbildung<br />

<strong>in</strong> den deutschen Standorten vor allem mit zwei Problemen belastet:<br />

Das e<strong>in</strong>e liegt <strong>in</strong> der hohen Unsicherheit bei der Übernahme von Auszubildenden<br />

(Azubis) <strong>in</strong> den Betrieb; das zweite <strong>in</strong> der Anpassung der bisher<br />

die Erstausbildung beherrschten traditionellen Berufsbilder an die Anforderungsprofile<br />

<strong>in</strong> den automatisierten Montagebereichen.<br />

Die Übernahmequoten von Azubis variieren nicht nur sehr stark nach Standort <strong>und</strong><br />

Ausbildungsbedarf, sie fallen auch <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Jahren unterschiedlich aus. Solche<br />

Unsicherheiten entsprechen durchaus der Logik des deutschen Ausbildungssystems:<br />

Die Betriebe decken mit der beruflichen Erstausbildung nicht nur ihren Eigenbedarf,<br />

sie bilden - nolens volens - auch immer für den allgeme<strong>in</strong>en Arbeitsmarkt<br />

aus. Nur selten gel<strong>in</strong>gt es den Werken, die Abgänger e<strong>in</strong>er Jahrgangsstufe <strong>in</strong><br />

vollem Umfang <strong>in</strong> den Betrieb zu übernehmen (vgl. Tab. 13). Vielfach hegen die<br />

Übernahmequoten bei 50 %, z.T. auch wesentlich darunter (so etwa <strong>in</strong> den Standorten<br />

NB, TH). Die Gründe für die NichtÜbernahme s<strong>in</strong>d vielfältig. E<strong>in</strong> nicht unerheblicher<br />

Teil von Abgängern benutzt die berufliche Erstausbildung als Sprungbrett<br />

für den Übergang zu weiterführenden Schulen. Vielfach s<strong>in</strong>d die Schwierigkeiten bei<br />

der Übernahme von Azubis spiegelbildlich zu Positionen der Werke auf dem regionalen<br />

Arbeitsmärkten zu sehen. In diesem Zusammenhang bedauern die Experten<br />

vor allem die Unterbrechung zwischen Ausbildung <strong>und</strong> Betriebse<strong>in</strong>tritt durch den<br />

Gr<strong>und</strong>wehrdienst. Nach Ableistung des Gr<strong>und</strong>wehrdienstes werden die ehemaligen<br />

Azubis - trotz E<strong>in</strong>stellungszusagen der Werke - auf den regionalen Arbeitsmärkten<br />

häufig "aufgesogen". In manchen Fähen scheitert die Übernahme aber auch daran,<br />

daß <strong>in</strong> den Werken zum Zeitpunkt der Übernahme ke<strong>in</strong> aktueller Personalbedarf<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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