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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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velliert e<strong>in</strong>gruppierten Angelernten (Koeffizient 145) <strong>und</strong> der unteren<br />

Facharbeiterstufe (Koeffizient 170). Diese Stufe ist <strong>in</strong> der Regel Arbeitskräften<br />

vorbehalten, die entweder mehrere Arbeitsplätze beherrschen<br />

(polyvalentes) bzw. - wie die Materialbereitsteller<strong>in</strong>nen - für<br />

e<strong>in</strong>en ganzen Produktionsabschnitt zuständig s<strong>in</strong>d, als Spr<strong>in</strong>ger<strong>in</strong>nen<br />

(volantes) e<strong>in</strong>gesetzt s<strong>in</strong>d oder als Vorarbeiter<strong>in</strong>nen Organisationsaufgaben<br />

bzw. als "Betreuer<strong>in</strong>nen" (monitrices) Anlernaufgaben übernehmen.<br />

Dagegen ist der Übergang zur unteren Facharbeiterstufe <strong>in</strong><br />

weit größerem Umfang geöffnet, als dies an den deutschen Standorten<br />

der Fall ist; er setzt allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e systematische Weiterbildung<br />

voraus, die mit dem C.A.P. abschließt. Im übrigen ist die untere<br />

Facharbeiterstufe E<strong>in</strong>gangsstufe für Jungfacharbeiter, die ihren<br />

Abschluß extern <strong>in</strong> der beruflichen Erstausbildung erhalten haben; im<br />

Grenzfall stellt sie auch e<strong>in</strong>e Aufstiegsposition wie Vorarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> "Betreuer<strong>in</strong>nen" dar.<br />

o<br />

Aus solchen strukturellen Unterschieden von möglichen Aufstiegswegen<br />

angelernter Arbeitskräfte lassen sich letztendlich auch allgeme<strong>in</strong>e<br />

Schlußfolgerungen für die Segmentationsl<strong>in</strong>ien ziehen, die den <strong>in</strong>ternen<br />

Arbeitsmarkt <strong>in</strong> den deutschen <strong>und</strong> französischen Untersuchungsbetrieben<br />

unterschiedlich teilen.<br />

- In den deutschen Betrieben besteht die Segmentationsl<strong>in</strong>ie vor allem<br />

zwischen höheren Anlernqualifikationen <strong>und</strong> Facharbeiterqualifikationen;<br />

diese Schranke kann nur <strong>in</strong> Ausnahmefällen überw<strong>und</strong>en<br />

werden, wobei <strong>in</strong> der Regel nicht die (gr<strong>und</strong>sätzlich empirisch) erworbenen<br />

Kenntnisse ausschlaggebend s<strong>in</strong>d, sondern e<strong>in</strong> vergleichsweise<br />

höheres Maß an Produktverantwortung <strong>und</strong> sozialer Verantwortung<br />

(<strong>in</strong>sofern bestehen gewisse Parallelen zur französischen Situation).<br />

- Demgegenüber liegt <strong>in</strong> den französischen Untersuchungswerken die<br />

entscheidende Segmentationsl<strong>in</strong>ie zwischen <strong>in</strong>tern rekrutierten "Produktionsfacharbeitern",<br />

die unmittelbar <strong>in</strong> der Produktion e<strong>in</strong>gesetzt<br />

s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> Weiterbildungskurse durchlaufen haben, <strong>und</strong> den extern rekrutierten<br />

Facharbeitern, die <strong>in</strong> produktionsnahen Diensten, außerhalb<br />

der Produktion, e<strong>in</strong>gesetzt s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> sich gr<strong>und</strong>sätzlich auf andere<br />

Karrieremuster h<strong>in</strong> orientieren (z.B. Aufstieg <strong>in</strong> Technikerpositionen,<br />

die auch se<strong>in</strong>erseits Weiterbildung <strong>und</strong> weiterführende Berufsab-<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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