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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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tigungsbelegschaft isoliert betrachtet (vgl. Tab. 7). Der Anteil der Facharbeiter<br />

steigt zwar <strong>in</strong> den Jahren 1979 bis 1983, bleibt aber dann ebenfalls<br />

relativ stabil.<br />

Die relative Zunahme der Kategorien ETAM <strong>und</strong> CADRES <strong>in</strong> der Beschäftigungsentwicklung<br />

<strong>in</strong> der ersten Hälfte der 80er Jahre ist auf den Ausbau e<strong>in</strong>es eigenen<br />

Entwicklungslabors am Standort SA zurückzuführen. Dieses Entwicklungslabor<br />

wurde 1985 zum Teil aufgelöst bzw. mit dem zentralen Entwicklungslabor <strong>in</strong> der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik <strong>Deutschland</strong> vere<strong>in</strong>igt; es bleibt nur noch <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Applikationslabors<br />

bestehen.<br />

Trotz aller Unschärfen der verwendeten statistischen Kategorien, trotz der<br />

beschränkten Aussagekraft <strong>und</strong> der gr<strong>und</strong>sätzlichen Nichtvergleichbarkeit<br />

der dargelegten Zeitreihen zeigen die Personalstatistiken doch deutlich,<br />

daß der <strong>Massenarbeiter</strong> im Gefolge von Restrukturierungs- <strong>und</strong> Rationalisierungsstrategien<br />

zwar kräftig "abgespeckt" hat, aber er bildet immer<br />

noch die wesentliche Strukturkonstante der Fertigungsbelegschaft: 4<br />

Der<br />

Anteil angelernter Arbeiter lag auch 1987 <strong>in</strong> fast allen Standorten weit<br />

über 50 %, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen sogar bei zwei Dritteln <strong>und</strong> darüber.<br />

Diesem Bef<strong>und</strong> ist e<strong>in</strong> zweiter h<strong>in</strong>zuzufügen: Die Fertigungsbelegschaft<br />

besteht - <strong>in</strong>sbesondere an Standorten mit e<strong>in</strong>em hohen Anteil an Montageprozessen<br />

(SV, TC, SA, OA) - überwiegend aus weiblichen Angelernten.<br />

Von diesem Bef<strong>und</strong> gibt es nur e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige Ausnahme, den Standort VA<br />

<strong>in</strong> Italien. (Wir kommen auf die besondere Situation dieses Werkes noch<br />

im e<strong>in</strong>zelnen zurück.)<br />

Bei der sozialen Zusammensetzung der Fertigungsbelegschaft an den<br />

Standorten <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik <strong>Deutschland</strong> ist e<strong>in</strong> weiterer Gesichtspunkt<br />

zu berücksichtigen: der Ausländeranteil. Dieser ist an den Standorten<br />

TC mit ca. 15 % <strong>und</strong> TB mit ca. 25 % vergleichsweise niedrig, erreicht<br />

am Standort SV aber knapp 40 % <strong>und</strong> liegt am Standort TH deutlich<br />

über der Hälfte der Fertigungsbelegschaft. Dort, wo der Ausländeranteil<br />

hoch ist, betrifft er vor allem die Gruppe weiblicher Angelernter; er<br />

beträgt <strong>in</strong> dieser Gruppe z.B. am Standort SV 55 %. Demgegenüber ist der<br />

4 Ironischerweise benutzt der französischen Fachjargon mit dem Wort "dégraisser"<br />

e<strong>in</strong>e dem Worts<strong>in</strong>n nach identische euphemistische Umschreibung für Personalabbau.<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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