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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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anderen Standorte. Dies führt zu der Konsequenz, daß das Beschäftigungsvolumen<br />

<strong>in</strong> denjenigen Standorten wächst, <strong>in</strong> denen - wenn auch begrenzt<br />

- zusätzliche Automatisierungstechniken e<strong>in</strong>gesetzt werden, <strong>in</strong> den<br />

anderen dagegen drastisch s<strong>in</strong>kt; dieses sche<strong>in</strong>bare Paradoxon löst sich jedoch<br />

schnell auf, wenn man bedenkt, daß von den betreffenden Standorten<br />

parallel zum Technologietransfer zusätzliche Produktionsaufgaben übernommen<br />

werden.<br />

Auch beim Technologietransfer zeigt sich, daß die Werke mit erneuten <strong>und</strong> erheblichen<br />

Anlaufschwierigkeiten konfrontiert s<strong>in</strong>d wenn sie die übernommenen Masch<strong>in</strong>en<br />

<strong>und</strong> Anlagen <strong>in</strong> die bestehende Produktionsstruktur <strong>in</strong>tegrieren sollen. So dauerte<br />

es im Standort TC ca. zwei Jahre, bis das vom Standort NB übernommene Roboterzentrum<br />

für die Endmontage (E<strong>in</strong>bau der Bildröhre <strong>in</strong> das Gehäuse) zum<br />

Laufen kam. Bereits zum Zeitpunkt der Übernahme hatte der Werksleiter die beschäftigungswirksamen<br />

Ratio-Effekte dieser Teilautomatisierung sehr skeptisch beurteilt<br />

(Int. D 36).<br />

Fassen wir zusammen: Seit Ende der 70er Jahre hat sich das Beschäftigtenvolumen<br />

im untersuchten Ausschnitt aus dem europäischen Werksverb<strong>und</strong><br />

des Unternehmens etwa halbiert. Obwohl der drastische Beschäftigungsabbau<br />

letztlich durch das Zusammenwirken von Weltmarktkonkurrenz,<br />

stagnierender Nachfrageentwicklung, Verlust von Marktanteilen,<br />

Restrukturierungsstrategien des Unternehmens <strong>und</strong> gezielten Rationalisierungs<strong>in</strong>vestitionen<br />

bed<strong>in</strong>gt ist, so können doch die Beschäftigungswirkungen<br />

nicht e<strong>in</strong>zeln e<strong>in</strong>er dieser E<strong>in</strong>flußgrößen zugerechnet werden. Insbesondere<br />

bestehen ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutigen kausalen Beziehungen zwischen<br />

technischen Investitionen <strong>und</strong> Beschäftigungsentwicklung. Zwischen sie<br />

tritt als Vermittlungsglied die Unternehmenspolitik <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit,<br />

<strong>in</strong> der gleichzeitig mit der quantitativen Beschäftigungsanpassung immer<br />

auch andere Ziele durchgesetzt werden.<br />

c) Probleme <strong>und</strong> Instrumente der quantitativen Personalanpassung<br />

Die <strong>in</strong>sgesamt negative Entwicklung des Beschäftigtenvolumens setzt folgerichtig<br />

<strong>in</strong> den Untersuchungsbetrieben entsprechende Maßnahmen der<br />

quantitativen Personalanpassung voraus. In den genannten Phasen des<br />

Personalabbaus weisen die personellen Anpassungsmaßnahmen nach Umfang,<br />

Reichweite <strong>und</strong> Art der e<strong>in</strong>gesetzten Instrumente erhebliche Unterschiede<br />

auf.<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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