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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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Organisation e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> Leistungsentlohnung andererseits als Instrumente<br />

der betrieblichen Leistungspolitik wirksam werden; die Grenze traditioneller<br />

Instrumente der Leistungspolitik - <strong>in</strong>sbesondere von Leistungs-/Lohnsystemen<br />

- bestimmen wir an der offenen Zeitstruktur des<br />

Arbeitshandelns <strong>in</strong> den automatisierten Bereichen (d). Zum Abschluß<br />

gehen wir kurz auf den Zusammenhang zwischen Entlohnung <strong>und</strong> Leistungspolitik<br />

am italienischen Standort VA e<strong>in</strong>, um die Besonderheiten<br />

e<strong>in</strong>er ganzheitlichen Lösung herauszuarbeiten (e).<br />

b) Lohnstatus <strong>und</strong> Verdienstdifferenzierung <strong>in</strong> den Untersuchungswerken<br />

(1) E<strong>in</strong> erster flüchtiger Blick auf die betrieblichen Lohnstatistiken sche<strong>in</strong>t<br />

den Bef<strong>und</strong> zu bestätigen, der sich bereits bei der Analyse der Personalstrukturentwicklung<br />

abgezeichnet hat (vgl. 2.): Nach wie vor stellen die als<br />

"Angelernte" (bzw. <strong>in</strong> Frankreich: "ouvriers specialises") e<strong>in</strong>gestuften Arbeitskräfte<br />

an den meisten Standorten noch immer die stärkste Gruppe<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Fertigungsbelegschaft; diesem Bef<strong>und</strong> entspricht <strong>in</strong> der tariflichen<br />

Lohne<strong>in</strong>gruppierung e<strong>in</strong>e fast durchgehende Schwergewichtbildung<br />

auf den unteren Stufen der Lohnhierarchie (vgl. die Zeitreihen <strong>in</strong><br />

Tab. 5, die aufgr<strong>und</strong> der tariflichen Lohne<strong>in</strong>gruppierung gebildet wurden,<br />

sowie die Lohnstatistiken <strong>in</strong> den Tab. 14, 15, 16). Die betrieblichen Lohnstatistiken<br />

für die Standorte TC <strong>und</strong> SV (B<strong>und</strong>esrepublik) sowie SA<br />

(Frankreich) bestätigen überdies e<strong>in</strong>en weiteren Bef<strong>und</strong> (Tab. 14, 15, 16).<br />

Auf den unteren Stufen der Lohnhierarchie bef<strong>in</strong>den sich überwiegend<br />

weibliche Arbeitskräfte - an den deutschen Standorten s<strong>in</strong>d zudem die<br />

Gruppen der weiblichen Angelernten <strong>und</strong> der Leistungslöhner <strong>in</strong> den unteren<br />

Lohngruppen nahezu identisch (vgl. Tab. 14, 15). Dies kann als weiterer<br />

Beleg für die oben angeführte These gewertet werden, daß der weibliche<br />

<strong>Massenarbeiter</strong> auch bei fortgeschrittener Montageautomation noch<br />

immer das Rückgrat der Fertigungsbelegschaft bildet.<br />

Zwei wichtige Ausnahmen von diesem Bef<strong>und</strong> stellen die Standorte VA (Italien)<br />

<strong>und</strong> TH (B<strong>und</strong>esrepublik <strong>Deutschland</strong>) dar. Der vergleichsweise hohe Anteil an<br />

Facharbeitern am Standort TH erklärt sich zu e<strong>in</strong>em guten Teil aus dessen Stellung<br />

im Unternehmensverb<strong>und</strong>; es handelt sich um e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es Komponentenwerk, die<br />

meisten Fertigungs- <strong>und</strong> Montageprozesse (Kunststoffteile, Trafos, Spulen) weisen<br />

e<strong>in</strong>en fortgeschrittenen Automationsgrad auf. Montage<strong>in</strong>tensive Prozesse waren bereits<br />

<strong>in</strong> den frühen 80er Jahren weitgehend ausgelagert worden (vor allem <strong>in</strong> den<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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