08.03.2014 Aufrufe

Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

fen hatten (vgl. ebd.). E<strong>in</strong>er der beiden Versuche blieb aus Gründen, die<br />

weiter unten zu erörtern s<strong>in</strong>d (vgl. 4., a)), als Investitionsru<strong>in</strong>e zurück.<br />

Neben klassischen Automatisierungsh<strong>in</strong>dernissen - wie Teilegeometrie<br />

<strong>und</strong> -beschaffenheit (z.B. biegeschlaffe Teile), Positionierungsprobleme<br />

etc. - s<strong>in</strong>d für die Schwierigkeiten der Automatisierung von Chassis- <strong>und</strong><br />

Endmontage auch produktionsökonomische Gründe verantwortlich zu<br />

machen. Die Strategie der "flexiblen Standardisierung" verlagert die Produktdifferenzierung<br />

an das Ende des Produktionszyklus. Vor allem <strong>in</strong> der<br />

Endmontage schlagen Produkt- <strong>und</strong> Variantenvielfalt sowie produktbezogene<br />

Absatzschwankungen durch.<br />

Es erweist sich unter skalenökonomischen Gesichtspunkten als außerordentlich<br />

schwierig, die Montage von Endprodukten zu automationsgerechten<br />

Losgrößen zusammenzufassen. Technisch mögliche Maßnahmen flexibler<br />

Automatisierung verlangen Kapital<strong>in</strong>vestitionen, deren Höhe leicht<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> krasses Mißverhältnis zu den real erzielten Rentabilitätsfortschritten<br />

gerät.<br />

3. Die "simulierte europäische Fabrik" als strategische Rationalisierung<br />

a) Das Problem<br />

Je höher der Automationsgrad <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Prozeßabschnitt des gesamten<br />

Produktionszyklus ist - von der Bildröhre über die Komponenten, die Leiterplatten,<br />

das Chassis bis h<strong>in</strong> zur Endmontage -, um so stärker wird der<br />

Integrationsdruck zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Abschnitten. Bei wechselnder<br />

Arbeitsproduktivität <strong>und</strong> steigendem Anteil der <strong>in</strong>direkten Kosten (von<br />

Service, Reparatur <strong>und</strong> Instandhaltung, Störungsbeseitigung, Qualitätssicherung)<br />

wird der möglichst bruchlose Übergang von e<strong>in</strong>em Teilprozeß <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en anderen, wird der kont<strong>in</strong>uierliche Produktionsfluß zum obersten<br />

Gebot der Zeit- <strong>und</strong> Kostenökonomie der hohen Anteile an fixem Kapital.<br />

Der Kern der Rationalisierungsstrategie des Unternehmens richtet sich<br />

auf die Lösung dieses Problems der Prozeßkont<strong>in</strong>uität. Das heißt, man<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!