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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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sen ersche<strong>in</strong>enden Anforderungs- <strong>und</strong> Belastungsprofile der Arbeitskräfte<br />

e<strong>in</strong>führen zu können.<br />

Methodisch gesehen sollten diese Analyseebenen vor allem für folgende<br />

Vergleichsmöglichkeiten fruchtbar gemacht werden:<br />

(a) E<strong>in</strong>mal g<strong>in</strong>g es darum, die E<strong>in</strong>schätzung der Belastungs- <strong>und</strong> Anforderungsprofile<br />

durch die betrieblichen Experten, <strong>in</strong>sbesondere die unmittelbaren<br />

Arbeitsvorgesetzten, den Ergebnissen unserer psychologischen Arbeitsanalysen<br />

gegenüberzustellen <strong>und</strong> Abweichungen zu erklären. Damit<br />

sollten etwa folgende Fragen beantwortbar werden: Inwieweit ist die<br />

Sichtweise der Experten <strong>in</strong>teressengeleitet bzw. durch die e<strong>in</strong>gefahrenen<br />

betrieblichen Praktiken des Arbeitse<strong>in</strong>satzes geprägt? Wie ist zu verstehen,<br />

daß bestimmte Belastungsmerkmale von den betrieblichen Experten<br />

nicht gesehen werden (z.B. Zeitdruck, widersprüchliche Arbeitsanforderungen)<br />

bzw. als alltäglich <strong>und</strong> "normal" e<strong>in</strong>geschätzt <strong>und</strong> damit unterbewertet<br />

werden etc. Gleiches gilt im Pr<strong>in</strong>zip für den Vergleich der Ergebnisse<br />

unserer psychologischen Arbeitsanalysen mit den subjektiven E<strong>in</strong>schätzungen<br />

der betroffenen Arbeitskräfte. Auch hier g<strong>in</strong>g es darum, auftretende<br />

Diskrepanzen zu erklären.<br />

(b) Im Vergleich zwischen den qualitativ angelegten, aber objektiv ausgerichteten<br />

Bestandsaufnahmen auf der Shop-floor-Ebene (Dokumentenanalyse,<br />

Beobachtungen, Expertenaussagen) mit den Ergebnissen der arbeitspsychologischen<br />

Analyseverfahren g<strong>in</strong>g vor allem darum, produktionsorganisatorische<br />

<strong>und</strong> "betriebspolitische" Verursachungskomplexe für<br />

die von uns erstellten Anforderungs- <strong>und</strong> Belastungsprofile an den Arbeitsplätzen<br />

ausf<strong>in</strong>dig zu machen. So sollte etwa die Frage geklärt werden,<br />

wie außergewöhnlich hohe Zeitbelastungen <strong>in</strong> Bereichen der automatisierten<br />

Leiterplattenbestückung mit der Organisation des Materialflusses <strong>und</strong><br />

der Besetzungsstärke an den Anlagen zusammenhängen; oder auch wie<br />

bestimmte Verhaltensunsicherheiten von Anlageführern auf die Organisation<br />

der Schnittstellen zwischen Anlageführung <strong>und</strong> Instandhaltung <strong>und</strong><br />

Wartung zurückzuführen s<strong>in</strong>d.<br />

(c) Auch beim Vergleich von E<strong>in</strong>schätzungen unterschiedlicher Arbeitskräftegruppen<br />

versuchten wir, "objektive" Tatbestände zur Erklärung<br />

heranzuziehen. Dies gilt sowohl für die Gegenüberstellung von Expertene<strong>in</strong>schätzungen<br />

mit dem subjektiven Me<strong>in</strong>ungsbild der befragten Arbeits-<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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