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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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Vor allem die Personalabteilung ist Promotor <strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>ator systematischer<br />

<strong>in</strong>nerbetrieblicher Weiterbildungskurse. Die Begrenzung<br />

der damit verfolgten personalpolitischen Lösungsansätze liegt hier an<br />

mangelnder Abstimmung mit dem realen Qualifikationsbedarf der<br />

Produktion - mit der Folge, daß Arbeitskräfte vielfach nicht ihrer<br />

neuen Qualifikation entsprechend e<strong>in</strong>gesetzt werden; darüber h<strong>in</strong>aus<br />

<strong>in</strong> der unzureichenden Verortung der über Weiterbildung der qualifizierten<br />

Arbeitskräfte im betrieblichen Lohngefüge <strong>und</strong> der daraus folgenden<br />

Blockierung weiterer Aufstiegswege.<br />

Die Personalabteilung ist - <strong>in</strong> enger Abstimmung mit der Werksleitung<br />

<strong>und</strong> der zentralen Personaldirektion auf Unternehmensebene - an der<br />

Konzeption <strong>und</strong> der Durchführung "alternativer" Sozialpläne beteiligt.<br />

Das Problem dieser personalpolitischen Maßnahmen liegt e<strong>in</strong>erseits<br />

an Schwierigkeiten der Vermittlung von ger<strong>in</strong>g qualifizierten <strong>und</strong><br />

"verbrauchten" Montagearbeiter<strong>in</strong>nen auf dem regionalen Arbeitsmarkt<br />

sowie andererseits <strong>in</strong> der Unvere<strong>in</strong>barkeit des <strong>in</strong>nerbetrieblichen<br />

Qualifizierungsangebots mit Erwerbs- <strong>und</strong> Berufsorientierung<br />

der betroffenen Arbeitskräfte oder den allgeme<strong>in</strong>en Entwicklungstendenzen<br />

auf dem allgeme<strong>in</strong>en Arbeitsmarkt.<br />

Die Personalabteilung ist Initiator <strong>und</strong> Koord<strong>in</strong>ator von Kle<strong>in</strong>gruppenaktivitäten,<br />

wobei ihr "partizipatives Engagement" vielfach zwischen<br />

Produktivitäts<strong>in</strong>teressen des Managements <strong>und</strong> der leistungspolitischen<br />

Orientierung von Motivationsstrategien zerrieben wird.<br />

b) <strong>Personalpolitik</strong> zwischen organisatorischer E<strong>in</strong>engung <strong>und</strong> knapper<br />

Zeitressource<br />

Die überwiegend reaktive Rolle, die die Personalabteilungen vor allem an<br />

den deutschen Standorten im Prozeß der Unternehmensrestrukturierung<br />

<strong>und</strong> der Umsetzung von Investitionsentscheidungen spielen, muß fairerweise<br />

auf dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> ihrer organisatorischen E<strong>in</strong>bettung <strong>in</strong> den Unternehmensaufbau<br />

<strong>und</strong> der ihnen zur Verfügung stehenden Zeithorizonte<br />

für Konzeptionierung <strong>und</strong> Durchführung personalpolitischer Maßnahmen<br />

<strong>in</strong>terpretiert werden. Ganz allgeme<strong>in</strong> läßt sich die These vertreten, daß die<br />

Unternehmensorganisation den Personalabteilungen neue Handlungsressourcen<br />

im nennenswerten Umfang nicht zur Verfügung stellt, die vorhan-<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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