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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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chanikern, Fachrichtung Produktion", entsprechend den neuen Berufsbildern<br />

<strong>in</strong> Bereich der Metallberufe.<br />

Von den Experten wird diese Innovation <strong>in</strong> der Erstausbildung zwar als<br />

e<strong>in</strong> erster Schritt <strong>in</strong> die "richtige Richtung" gewertet, ihre Früchte kommen<br />

den Betrieben aber allenfalls langfristig zugute. Abgesehen von der Ausbildungsdauer<br />

fürchten die Experten, daß Facharbeiter mit diesem auf<br />

dem Arbeitsmarkt stark nachgefragten Qualifikationsprofil zu e<strong>in</strong>em<br />

Großteil nach der Ausbildung nicht im Betrieb übernommen werden können<br />

bzw. nicht auf Dauer im Betrieb zu halten se<strong>in</strong> werden. Die aktuellen<br />

Probleme der Versorgung mit Hybridqualifikationen für die automatisierten<br />

Montagebereiche kann diese Innovation <strong>in</strong> der beruflichen Erstausbildung<br />

daher ke<strong>in</strong>eswegs lösen.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Innovation im Bereich der beruflichen Bildung erfolgt 1984 am Standort<br />

NB mit der Ausbildung von Kunststoff-Formgebern. Ähnlich wie die technischen<br />

Innovationen im Rahmen der Automatisierung der Endmontage ist auch diese Innovation<br />

als Investitionsru<strong>in</strong>e zu betrachten, denn der Standort schied 1987 aus dem<br />

Konzernverb<strong>und</strong> aus <strong>und</strong> wurde 1989/90 stillgelegt.<br />

(2) Betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen stehen im Vergleich der<br />

deutschen zu den französischen Standorten <strong>in</strong> mehrfacher H<strong>in</strong>sicht unter<br />

umgekehrten Vorzeichen. An den französischen Standorten kommen die<br />

Aufwendungen für Aus- <strong>und</strong> Fortbildung fast <strong>in</strong> ihrer Gesamtheit der <strong>in</strong>nerbetrieblichen<br />

Weiterbildung zugute; dieses entspricht der Struktur des<br />

französischen Berufsausbildungssystems, <strong>in</strong> dem die berufliche Erstausbildung<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich "externalisiert" ist. In den deutschen Werken entfällt<br />

dagegen der Löwenanteil der Gesamtaufwendungen auf die berufliche<br />

Erstausbildung; der Anteil von Aufwendungen für die betriebliche Weiterbildung<br />

(ohne Umschulung) streut zwischen 10 % (Standort TB) <strong>und</strong> 30 %<br />

(Standort SV). Während <strong>in</strong> Frankreich die Weiterbildungsmaßnahmen<br />

schwergewichtig an den Produktionsbereich gerichtet s<strong>in</strong>d (angelernte<br />

Produktionsarbeiter <strong>und</strong> Facharbeiter), bef<strong>in</strong>den sich an den deutschen<br />

Standorten die Adressaten von Weiterbildungsmaßnahmen überwiegend<br />

im Angestelltenbereich (ca. 80 % aller Kursst<strong>und</strong>en); darunter fallen allerd<strong>in</strong>gs<br />

auch die produktionsnahen technischen Dienste <strong>und</strong> die Meister.<br />

So wurden an allen Standorten Meisterkurse über Führungsverhalten abgehalten.<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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