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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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Arbeitsorganisation <strong>und</strong> Arbeitse<strong>in</strong>satz, Entlohnung) e<strong>in</strong> permanenter<br />

Abstimmungsprozeß <strong>in</strong> Gang gesetzt <strong>und</strong> am Laufen gehalten wird.<br />

Dieser erfolgt am Standort VA auf der Gr<strong>und</strong>lage politischer Austauschbeziehungen,<br />

er kann aber gr<strong>und</strong>sätzlich auch nach anderen sozialen<br />

Pr<strong>in</strong>zipien (z.B. Mitbestimmung) organisiert se<strong>in</strong>.<br />

o<br />

o<br />

Die Ausbildung funktionsfähiger <strong>in</strong>terner Arbeitsmärkte gel<strong>in</strong>gt nur <strong>in</strong><br />

größeren Zeithorizonten. Dieser Prozeß hat sich am Standort VA seit<br />

Abschluß des Produktivitäts- <strong>und</strong> Sozialplans <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitraum von<br />

fast e<strong>in</strong>em Jahrzehnt vollzogen, wobei viele Aspekte der personalpolitischen<br />

Konzeption (selbststeuernde Gruppenarbeit, Hierarchieabbau)<br />

auch gegenwärtig hur ansatzweise verwirklicht werden konnten.<br />

Kurzfristige Personalanpassungen an fluktuierende Marktentwicklung<br />

zerstören die Gr<strong>und</strong>lagen e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>ternen Arbeitsmarktes oder erzw<strong>in</strong>gen<br />

se<strong>in</strong>e Spaltung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Stammbelegschaft e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e fluktuierende<br />

Randbelegschaft andererseits. E<strong>in</strong> gespaltener Arbeitsmarkt<br />

bildet alle<strong>in</strong> deshalb e<strong>in</strong>e schwache Basis für <strong>in</strong>tegrierte Gesamtlösungen,<br />

da er mit eigenen Integrationsproblemen zu kämpfen hat.<br />

Die Funktionsfähigkeit <strong>in</strong>terner Arbeitsmärkte setzt im Pr<strong>in</strong>zip stabile<br />

Außenbeziehungen, zum<strong>in</strong>dest aber e<strong>in</strong>e effektive Kontrolle des Unternehmens<br />

über se<strong>in</strong>e wirtschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen voraus<br />

(Kapitalfluß, Produktion, Märkte). In e<strong>in</strong>er Branche, die so stark von<br />

<strong>in</strong>stabilen Weltmarktkonstellationen beherrscht wird, wie die Produktion<br />

von Fernsehgeräten (<strong>in</strong>ternationale Wechselkurse, E<strong>in</strong>tritt von.<br />

Schwellenländern auf den Produktmärkten etc.) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>terne Arbeitsmärkte<br />

nur überlebensfähig, wenn sich die Synergieeffekte aus <strong>in</strong>tegrierten<br />

Gesamtlösungen im Produktivitätsfortschritt <strong>und</strong> Verbesserung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit umsetzen lassen. Dies setzt hohe Autonomie<br />

der Unternehmen bzw. der Standorte bei Investitionsentscheidungen<br />

sowie bei der Entwicklung <strong>und</strong> Durchsetzung personalpolitischer<br />

Konzeptionen voraus. - Gerade aber solche Autonomiezonen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ternationalen Unternehmensverb<strong>und</strong> schwer<br />

durchzusetzen <strong>und</strong> auch immer gefährdet.<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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