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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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Das neue Planungssystem entsteht <strong>in</strong> Kooperation zwischen den EDV-<br />

Fachkräften <strong>und</strong> den jeweiligen Fachbereichen, die Anforderungen an die<br />

Auslegung der Modulbauste<strong>in</strong>e entwickeln. Es werden drei Modulbauste<strong>in</strong>e<br />

aufgebaut: e<strong>in</strong>er für die Produktionsplanung, der auch die Auftragsabwicklung<br />

enthält; e<strong>in</strong>er für die Fertigungssteuerung, <strong>in</strong> dem die Logistik<br />

<strong>und</strong> die Bestandsführung <strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d; schließlich soll das Modul<br />

"Order<strong>in</strong>g" die Erstellung e<strong>in</strong>heitlicher Stücklisten für den gesamten Produktionsverb<strong>und</strong><br />

besorgen.<br />

Das Planungssystem besteht aus zwei Teilen, e<strong>in</strong>em sog. Arbeitsteil <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>em sog. aktiven Teil. Letzterer enthält e<strong>in</strong>e Datenbank über die aktuelle<br />

Abarbeitung des Produktionsplans. Im Arbeitsteil werden die Veränderungen<br />

der realen Auftragsabwicklung e<strong>in</strong>gearbeitet. Daraus ergeben<br />

sich Bedarfsabweichungen sowohl für die Fertigung als auch für die Beschaffung.<br />

Die Fertigungsaufträge als Ergebnis dieses Planungssystems<br />

werden dann auf die e<strong>in</strong>zelnen Produktionse<strong>in</strong>heiten des Werksverb<strong>und</strong>s<br />

verteilt. Der zentralen "allocation of production" liegt e<strong>in</strong>e Bewertung der<br />

jeweiligen Produktionse<strong>in</strong>heiten zugr<strong>und</strong>e, aus denen sich alternative Belegungsmöglichkeiten<br />

ergeben. In der Autonomie der e<strong>in</strong>zelnen Produktionse<strong>in</strong>heiten<br />

verbleibt dann nur noch die Auftragsfreigabe für die Fertigung<br />

bzw. deren Fe<strong>in</strong>steuerung. Die Abstimmung zwischen der Fertigungsabwicklung<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Produktionse<strong>in</strong>heiten des Werksverb<strong>und</strong>s<br />

<strong>und</strong> dem Zentralsystem, das e<strong>in</strong>e "e<strong>in</strong>heitliche Fabrik" simulieren soll, erfolgt<br />

nach dem Pr<strong>in</strong>zip kommunizierender Röhren. In den e<strong>in</strong>zelnen Produktionse<strong>in</strong>heiten<br />

(Werken) hat die Fertigungsfe<strong>in</strong>steuerung die Möglichkeit,<br />

Daten aus dem Zentralsystem abzurufen. Die Zentrale ist umgekehrt<br />

jederzeit <strong>in</strong> der Lage, die Auftragsabwicklung <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Werken zu<br />

verfolgen.<br />

Inwieweit der Aufbau e<strong>in</strong>er sukzessiven Integration - als Ziel der Restrukturierung<br />

- <strong>in</strong>nerhalb des Werksverb<strong>und</strong>es <strong>und</strong> zwischen diesem <strong>und</strong> dem<br />

zentralen Planungssystem gel<strong>in</strong>gt, wird Gegenstand des folgenden Abschnittes<br />

se<strong>in</strong>. Gel<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> Nichtgel<strong>in</strong>gen dieser sukzessiven Integration<br />

zwischen den verschiedenen Ebenen der Produktionsprozesse, den Betrieben<br />

<strong>in</strong>nerhalb des Werksverb<strong>und</strong>es sowie der zentralen Entscheidungsebene<br />

im Unternehmen entscheidet nicht nur über das Schicksal der Rationalisierungsstrategie<br />

<strong>in</strong> ihrer Gesamtheit, sondern auch über die neuen<br />

Anforderungen an die Qualifikation <strong>und</strong> an die Belastung der e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Arbeitskräfte.<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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