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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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von den vorhandenen betrieblichen Strukturen, <strong>in</strong> die betriebliche Rationalisierungsstrategien<br />

e<strong>in</strong>greifen, vom Zuschnitt der technischen <strong>und</strong> organisatorischen<br />

Gestaltungsmaßnahmen (Arbeitsorganisation, Aufgabenzuschnitt<br />

etc.) wie vor allem auch vom E<strong>in</strong>satz personalpolitischer Instrumente<br />

(Organisationsentwicklung, Personalentwicklung, Qualifizierung<br />

etc.). In dieser Sichtweise ist die relative Unbestimmtheit zukünftiger Rationalisierungskonzeptionen<br />

als politisches Feld zu begreifen. Es wird wesentlich<br />

von der Ausrichtung <strong>und</strong> den Durchsetzungschancen der betrieblichen<br />

Arbeitskräftepolitik abhängen, ob es im Prozeß der Automatisierung<br />

von Montageprozessen gel<strong>in</strong>gt, die für diesen Bereich kennzeichnenden<br />

(restriktiven) Arbeitssituationen "aufzubrechen" oder ob umgekehrt auch<br />

<strong>in</strong> den automatisierten Montagebereichen der Aufbau neuer Qualifikationen<br />

durch arbeitsteilige Formen der Arbeitsorganisation verh<strong>in</strong>dert oder<br />

erschwert wird oder sich <strong>in</strong> der Arbeitsausführung zeitliche B<strong>in</strong>dungen<br />

e<strong>in</strong>stellen, die dann zu neuen Belastungskomb<strong>in</strong>ationen führen. In diesem<br />

S<strong>in</strong>ne wird der <strong>Personalpolitik</strong> bei der Konzeptionierung <strong>und</strong> Durchsetzung<br />

gesamtbetrieblich orientierter Rationalisierungsstrategien e<strong>in</strong>e<br />

Schlüsselrolle zukommen.<br />

g) Umbruch der Montagearbeit <strong>und</strong> neue Anforderungen an die <strong>Personalpolitik</strong><br />

In e<strong>in</strong>er Periode kle<strong>in</strong>schrittiger <strong>und</strong> permanenter Rationalisierung konnte<br />

sich die <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> den Betrieben der Großserienmontage im allgeme<strong>in</strong>en<br />

auf die Rolle der Personalbeschaffung, der quantitativen Personalanpassung<br />

<strong>und</strong> der Personalverwaltung im engeren S<strong>in</strong>ne beschränken;<br />

sie g<strong>in</strong>g nicht über klassische Personalwirtschaft h<strong>in</strong>aus, ihre Beteiligung<br />

an <strong>und</strong> ihr E<strong>in</strong>fluß auf betriebliche(n) Rationalisierungsmaßnahmen waren<br />

<strong>in</strong> der Regel eher marg<strong>in</strong>al. Insofern die Personalabteilungen überhaupt<br />

<strong>in</strong> betriebliche Rationalisierungsmaßnahmen e<strong>in</strong>geschaltet waren,<br />

so geschah dies vorwiegend im Rahmen der <strong>in</strong>dustriellen Beziehungen,<br />

gewissermaßen als offizieller Ansprechpartner der Interessenvertretung<br />

der Arbeitskräfte. Diese traditionelle Rolle der <strong>Personalpolitik</strong> war durchaus<br />

kompatibel mit e<strong>in</strong>em stabilen Rationalisierungsmodell, <strong>in</strong> dem die<br />

Zielgrößen der betrieblichen Arbeitskräfte- <strong>und</strong> Leistungspolitik relativ<br />

fest lagen (Personalbemessung, Qualifikationsgruppen, Leistungsbemessung<br />

etc.). Waren die Personalabteilungen <strong>in</strong> der Vergangenheit im <strong>in</strong>nerbetrieblichen<br />

Machtgefüge eher schwach verankert, zeigten sie sich <strong>in</strong>sge-<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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