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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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Rationalisierungsprozeß, h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er umfassenden Reorganisation des<br />

Produktionskette - spielt dabei e<strong>in</strong>e Schlüsselrolle.<br />

a) Stand der Montageautomatisierung im Untersuchungsbereich<br />

Die Montageautomatisierung ersche<strong>in</strong>t im Untersuchungsbereich auf e<strong>in</strong>em<br />

vergleichsweise fortgeschrittenen Stand. Vorangetrieben wurden die<br />

Automatisierungstechniken vor allem <strong>in</strong> Produktionsabläufen, <strong>in</strong> denen<br />

fertigungstechnische Verfahren (z.B. photochemische Verfahren <strong>in</strong> der<br />

Bildröhrenfertigung, Zerographie bei der Leiterplattenfertigung) überwiegen.<br />

Aber auch im Bereich der Baugruppenmontage (Leiterplattenbestükkung,<br />

Spulenmontage) beg<strong>in</strong>nen die Automatisierungstechniken - mit e<strong>in</strong>em<br />

auf das Teilespektrum bezogenen Automationsgrad von 80 bis 90 % -,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Reifestadium zu treten. Ähnliches gilt für die Prüf- <strong>und</strong> Abgleichprozesse<br />

im Anschluß an die Baugruppenmontage. Lediglich im Bereich<br />

der Chassis- <strong>und</strong> Endmontage bestehen <strong>in</strong> größerem Umfang Automationssperren,<br />

die - auch mit hohem technischen Aufwand - nur schwer zu<br />

überw<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d.<br />

Vergleicht man den Automatisierungsstand im Untersuchungsbereich mit<br />

den Ergebnissen unserer ergänzenden empirischen Recherchen, so fallen<br />

folgende Merkmale besonders auf:<br />

Der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Automatisierungstechnik erfolgt bereits Anfang der<br />

80er Jahre <strong>und</strong> steht <strong>in</strong> engem Zusammenhang mit e<strong>in</strong>er Unternehmensstrategie,<br />

die auf Konzentrationsbewegung <strong>in</strong>nerhalb der europäischen<br />

Fernsehgeräteproduktion, auf Reorganisation der Produktionskette im <strong>in</strong>ternationalen<br />

Maßstab <strong>und</strong> auf Produkt- <strong>und</strong> Prozeß<strong>in</strong>novation nach dem<br />

Muster "flexibler Standardisierung" setzt. In e<strong>in</strong>igen Bereichen nimmt das<br />

Unternehmen sogar e<strong>in</strong>e Vorreiterrolle e<strong>in</strong>: so etwa bei der E<strong>in</strong>führung<br />

der SMD-Technik <strong>in</strong> der automatischen Leiterplattenbestückung, wo Prototypen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt <strong>und</strong> weiterentwickelt werden, im Aufbau computergesteuerter<br />

Prüf- <strong>und</strong> Abgleichstrecken (Eigenentwicklungen) sowie im Bereich<br />

der Endmontage. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre erlahmen die<br />

Automatisierungsanstrengungen - das Unternehmen bereitet aus Gründen,<br />

die <strong>in</strong> Kapitel II ausführlich dargestellt wurden, e<strong>in</strong>en Strategiewechsel<br />

vor. Das Unternehmen setzt nicht mehr auf technische Innovationen,<br />

um <strong>in</strong> der Weltmarktkonkurrenz zu bestehen, sondern versucht, se<strong>in</strong><br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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