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Massenarbeiter und Personalpolitik in Deutschland ... - ISF München

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<strong>in</strong> der Großserienmontage e<strong>in</strong>gerahmt vom prozeßvorbereitenden <strong>und</strong><br />

prozeßsichernden, aber auch produktbezogenen Tätigkeiten (z.B. Produktreparatur),<br />

für die Facharbeiter e<strong>in</strong>gesetzt waren (E<strong>in</strong>richter, Instandhaltungs-<br />

<strong>und</strong> Reparaturkräfte, Fernseh- <strong>und</strong> R<strong>und</strong>funktechniker für Regel<strong>und</strong><br />

Abgleichtätigkeiten etc.). Auch gab es <strong>in</strong>nerhalb der manuellen Montagevollzüge<br />

schon immer fe<strong>in</strong>e Abstufungen <strong>in</strong> den Arbeitsanforderungen<br />

(z.B. Spr<strong>in</strong>gerfunktionen, Anlagerung von Kontrollaufgaben u.a.m).<br />

Der idealtypisch als <strong>Massenarbeiter</strong> gefaßte Arbeitskräftetypus ist <strong>in</strong><br />

Wirklichkeit - nach sozialbiographischen Merkmalen, Vorqualifikation<br />

<strong>und</strong> Orientierungen - differenziert <strong>und</strong> auch segmentiert.<br />

Das, was den <strong>Massenarbeiter</strong> als Typus ausweist, ist se<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Austauschbarkeit auf den allgeme<strong>in</strong>en <strong>und</strong> <strong>in</strong>nerbetrieblichen Arbeitsmärkten<br />

sowie se<strong>in</strong>e kurzfristige E<strong>in</strong>setzbarkeit <strong>in</strong> Produktionsbereichen<br />

(wie dem der Großserienmontage), die - bei aller <strong>in</strong>neren Differenziertheit<br />

- durch e<strong>in</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich nivelliertes Anforderungsniveau gekennzeichnet<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

c) Auflösung des <strong>Massenarbeiter</strong>s?<br />

Bereits zu Beg<strong>in</strong>n der 70er Jahre mehren sich <strong>in</strong> allen westlichen Industrienationen<br />

die Anzeichen, die auf e<strong>in</strong> Ende sche<strong>in</strong>bar unbegrenzter<br />

Verfügbarkeit dieses Arbeitskräftetypus auf den Arbeitsmärkten h<strong>in</strong>weisen.<br />

Was auf den ersten Blick als Folge e<strong>in</strong>er extremen angespannten Versorgungslage<br />

auf dem Arbeitsmarkt ersche<strong>in</strong>t (starke Arbeitskräftenachfrage,<br />

hohe Fluktuationsraten, hohe Fehlzeiten), ist <strong>in</strong> Wirklichkeit als erstes<br />

Anzeichen e<strong>in</strong>es gesellschaftlichen Erosionsprozesses zu werten (Lutz<br />

1984), der hier ebenfalls nur idealtypisch skizziert werden kann:<br />

Der traditionelle Sektor - also Landwirtschaft, städtisches <strong>und</strong> ländliches<br />

Kle<strong>in</strong>handwerk etc. - als zentrale Rekrutierungsbasis für den <strong>Massenarbeiter</strong><br />

trocknet zunehmend aus, d.h., der traditionelle Sektor setzt <strong>in</strong> immer<br />

ger<strong>in</strong>gerem Umfang Erwerbstätige frei, als dies <strong>in</strong> den vergangenen Jahren<br />

stürmischer Produktivitätsentwicklung der Fall war. Dabei s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbesondere<br />

die beiden folgenden Entwicklungen wirksam:<br />

Düll/Bechtle/Moldaschl (1991): <strong>Massenarbeiter</strong> <strong>und</strong> <strong>Personalpolitik</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> <strong>und</strong> Frankreich.<br />

URN: http://nbn-resolv<strong>in</strong>g.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-100374

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