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Briefprotokolle - Heimatverein Pfronten

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1772.446.1<br />

1772 Aug. 16<br />

Hans Jörg Schneider verkauft um 68 fl eine Wiesmahd auf dem Gund an Hans Martin<br />

Zweng.<br />

1772.446.2<br />

1772 Aug. 16<br />

Mang Erhart von Dolden (Herrschaft Eisenburg) verkauft eine Wiesmahd in der<br />

Stedeles-Halden um 35(?) fl an Felix Filleböck von <strong>Pfronten</strong>.<br />

1772.446.3<br />

1772 Aug. 17<br />

Die ledige Anna Scheitler, die krankheitshalber nicht selbst erscheinen kann, läßt durch<br />

Pfarrer Franz Xaver Selb protokollieren, daß sie ihr ganzes Vermögen ihrem Bruder<br />

M... Scheitler vermachen will, weil sie in die 40 Jahre lang in Frieden und Eintracht<br />

miteinander gelebt haben.<br />

1772.447.1<br />

1772 Aug. 25<br />

Am heutigen Tag wurde die Gemeinde Ried einberufen und ihr ein vom Oberamt<br />

ergangener Befehl eröffnet. Danach soll der Schmied Franz Gruber anstatt seiner zum<br />

Teil ungewahrlichen, unter dem Dach angelegten Kohlhütte zur größeren Sicherheit<br />

seiner Nachbarn eine gemauerte Kohlhütte gegen Johann Michael Rist bauen und dort<br />

auch seinen Kohlwagen unterbringen. Diesen Plan erachte die Gemeinde als sehr<br />

nützlich. Über die hauptsächliche Beschwerde gebe sie noch zu Protokoll:<br />

1. Es sei aktenkundig, daß der Schwiegervater des Franz Gruber, Johannes Suiter<br />

mitten in der Gemeinde Ried einen Kohlplatz und eine Kohlhütte angelegt habe.<br />

Diese habe er auf oberamtlichen Befehl hin auf sein weit entlegenes Gut im Lechen<br />

setzen müssen.<br />

2. Der neue Insitzer aber habe ohne zu fragen etwa 400 Schritt von seiner Schmiede<br />

entfernt auf Pfarrsboden eine Kohlhütte erbaut, die mehr als 60 Fuder Kohle faßt,<br />

wodurch er einer anderen mitten unter Heuscheunen und Güterstädel nicht mehr<br />

bedurfte.<br />

3. Er habe wie sein Schwiegervater die Gemeinde durch immer neue Ansuchungen in<br />

zukünftige und nunmehrige Feuersgefährlichkeit versetzt.<br />

4. Bisher habe eine Hufschmiede nur ein oder zwei Fuder Kohlen in die Gemeinde<br />

bringen dürfen, doch nun könne Gruber bei der Vergrößerung seiner Kohlhütte<br />

ganze Haufen in die Gemeinde bringen. Daraus erwachse große Gefahr wie traurige<br />

Beispiele in <strong>Pfronten</strong> zeigen. Bei dem jetzigen Sensenschmied Siller, der ebenso<br />

sicher und klug wie dieser Schmied an die Sache herangegangen war, wollte<br />

niemand wegen der großen Hitze sich zum Löschen heranwagen.<br />

5. Wegen der "Hörtne" [Hürde?], wozu er eine Gerechtigkeit aufzeigen würde, sei ihre<br />

billige Klage aus folgenden Gründen:<br />

a) Solches gebühre wegen allzu großem Feuer nur auf freiem Feld.<br />

b) Kein Hufschmied, weder in Dörfern noch in Städten, lasse lasse sich anderes<br />

erträumen.<br />

c) Er möge vorgeben, daß mit einer [?]Mauer solches sehr wohl verwahrt sei. Doch<br />

sei es auch nur allzu wahr, daß im Verlauf der Zeit auch andere Insitzer kommen<br />

und ein solcher Bau in einen schlechten Zustand kommen könne, so daß hierdurch<br />

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