Briefprotokolle - Heimatverein Pfronten

1771 Febr. 27
Sebastian Geiß verspricht, die 115 fl zu bezahlen, die Franz Sch..... ? im Dorf dem
Herrn Tauscher in Tannheim schuldig ist, und das Feld frei zu machen.
1771.231.1
1771 März 7
Michael Zweng weist eine Protokollabschrift des Pflegamtes vom 22. Februar vor,
wonach die Afra Wetzer bzw., weil sie nicht gehen kann, der Insitzer des Gutes Johann
Rehle, vernommen werden soll, was mit drei ihr gehörenden Feldern nach ihrem Tod
geschehen soll. Johann Rehle erklärt dazu,
1. daß die sechs Metzensaat auf dem Ösch den Kindern des Martin Wetzer, des
Johann Wetzer und des Joseph Zweng zufallen sollen.
2. daß die Lus in den schönen Flecken (von Anastasia Wetzer ererbt) und die halbe
Wiesmahd im Ahorn den übrigen Erben, wie [im Protokoll? vom] am 12. Mai 1767
angeführt, zufallen sollen.
3. daß sie außerdem wegen den 780 fl, die nach ihres Mannes, Joseph Reinftle, Tod
von Martin Wetzer "ab dem Tisch gezehlter" hinweggenommen wurden, Rechnung
gepflogen haben wolle. Mit dieser ungetreuen Handlung habe er, Wetzer, sie dazu
bewogen, diese Angelegenheit ihrem Anwalt Michael Zweng zu übergeben.
Zeugen: Pfarrer Fanz Xaver Selb und Hans Jörg Schneider, Heiligenpfleger
1771.232.1
1771 März 10
Nach Aufforderung durch Michael Zweng, dem Anwalt der Afra Wetzer, rechnet Martin
Wetzer über die empfangenen 780 fl ab:
- Zu den hiesigen zehn Kapellen bezahlt 10 fl
- Für einen gestifteten Jahrtag 50 fl
- Für Todfall und Begräbnis 50 fl
- Denen "landtes Erben" 350 fl
- Für den Zins dafür 10 fl
- Für hl. Messen 35 fl
- Der Anastasia in Gegenwart der Afra Wetzer gegeben 20 fl
- Dem Schwager der Afra in Tannheim in drei Jahren
für Steuer, Dienst und Hirtenlohn bezahlt 27 fl
- Der Magd Lohn für zwei Jahre 20 fl
- Für drei Jahre Holz bezahlt 21 fl
- Für vier Metzen Kern 6 fl
- Von Georg Raiser erhalten und der Afra gegeben 30 fl
- Für zwei Metzen Gerste, eine halbe Metze Roggen und
eine halbe Metze Leinsamen 3 fl 34 kr
- noch in der Hand 60 fl
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zusammen 702 fl 34 kr
Die übrigen 77 fl 26 kr habe er ihr nach und nach mit einem Gulden oder mehr nach
ihrem Bedürfnis gegeben, worüber er als alter Mann unmöglich Rechenschaft geben
könne, insbesondere auch daher, weil sie diese erst gestern verlangt habe.
Da der Anwalt diese Angaben noch überprüfen wollte, wurde ihm dafür ein Zeitraum
von acht Tagen für Einwendungen eingeräumt.
1771.234.1
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