03.12.2012 Aufrufe

Briefprotokolle - Heimatverein Pfronten

Briefprotokolle - Heimatverein Pfronten

Briefprotokolle - Heimatverein Pfronten

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Johannes Bauer von Dorf übergibt nach dem Tod seiner Frau Anna Haslach um 500 fl<br />

seine Behausung, Baind und Krautgarten seiner Stieftochter, die dafür alle Schulden<br />

übernehmen muß:<br />

- an St. Nikolaus 106 fl 33 kr<br />

- an die Stiftungen in Füssen 52 fl 30 kr<br />

- dem Joseph Doser in Dorf 54 fl 30 kr<br />

- dem Anton Lercher in Berg 51 fl 42 kr<br />

- in das Vilser Kapitel 33 fl<br />

- Kurrentschulden 8 fl 18 kr<br />

- der Schwester Maria Erd 40 fl 30 kr<br />

Das Heiratsgut der Stieftochter wird mit 153 fl angesetzt, zusammen also 499 fl 58 kr.<br />

Von der Übergabe ausgenommen sind zwei Bäume in der Baind im Wert von 30 fl, die<br />

die Übernehmerin mit 1 fl 30 kr jährlich zu verzinsen hat. Nach dem Tod des Vaters<br />

werden die 30 fl an die vier Schwestern Barbara, Franziska, Viktoria und Anna<br />

gleichheitlich aufgeteilt.<br />

Ausgenommen ist auch das Handwerkszeug des Vaters, bestehend aus einem Beichel,<br />

einer Axt, einem Schraubstock, einem Schneidstuhl, einem Bohrer, einem<br />

Schnitzmesser und einem Krauthobel. Nach dem Ableben des Vaters fällt der<br />

Krauthobel der Anna zum Gebrauch zu, doch darf weder der Vater noch die Anna von<br />

dem Werkzeug etwas aus dem Haus nehmen.<br />

Weiter hat die Übernehmerin dem Vater sechs Metzensaat auf dem Ösch zu<br />

überlassen, mit dem Beisatz, daß Franziska dem Stiefvater noch 20 fl zur<br />

Vervollständigung der ihn betreffenden 200 fl bezahlt. Eigentlich hätte es den Stiefvater<br />

nur 100 fl betroffen, doch haben alle Geschwister ihm noch 100 fl zugestanden, damit<br />

er in seinen alten Tagen eine bessere Verpflegung habe. Falls er das Geld nicht<br />

verbraucht, erben es alle sechs Geschwister.<br />

Bei der Aufteilung hat die Stieftochter Franziska 3 Metzensaat auf dem Gern und 3<br />

Metzensaat im Geißkopf erhalten, zusammen im Anschlag von 180 fl. Da es sie aber<br />

nur 153 fl betrifft, muß sie 5 fl an die Schwester Maria und 2 fl an St. Martin<br />

herausgeben. Die Schwestern Viktoria und Anna haben zwei Wiesmähder im<br />

Hauggental bekommen, eine auf dem Schnaal, die andere zwischen dem Bach und<br />

dem Wald, zusammen im Anschlag von 300 fl. Davon haben sie dem Leonhard Lotter<br />

von Weißbach 100 fl auszuzahlen.<br />

Der Stiefvater hat noch den vierten Teil des Krautgartens sich ausgenommen, den die<br />

zwei Schwestern, solange sie ledig sind, anders[?] nicht, zu genießen haben.<br />

Da der übergebende Vater und die zwei Töchter einige Güter bekommen haben,<br />

brauchen sie sofort eine Einlage. Es soll ihnen deshalb ein Platz im Haus eingeräumt<br />

werden (auch für eine Kuh).<br />

Schließlich wurde vereinbart, daß noch weitere Schulden alle Geschwister gemeinsam<br />

tragen müssen und daß die Übernehmerin Barbara Erd den Vater verpflegen muß, bis<br />

man wieder [einschneidet?]<br />

1774.116.1<br />

1774 Nov. 4<br />

Ehevertrag der Barbara Erd von Dorf und dem züchtigen [gestrichen: "tugendsamen"]<br />

Nikolaus Lochbihler von Dorf. Der Hochzeiter bringt in die Ehe 4 1/2 Metzensaat im<br />

Rieder Ösch, 2 Metzensaat daselbst, 3 Metzensaat auf dem Geren, 1 Wiesmahd auf<br />

der Beireren, 1 Wiesmahd auf der Bleich und 500 fl Bargeld, die auf Zins vergeben<br />

sind. Weiter bringt er mit zwei Betten, einen Kasten, einen Schrein und sein Scheffler-<br />

Handwerkszeug. Dagegen heiratet ihm die Braut das übernommene Anwesen zu.<br />

166

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!