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So lebte Herr Quintilius Quadt in einer inneren Emigration. Er
verachtete insgeheim die Spielregeln, mit denen die Mächtigen regierten,
für ihn waren es Spielregeln, wie sie Diebe und fromme
Betrüger bei ihrem unehrlichen Handwerk brauchen. In der 'inneren
Emigration' fühlte sich Herr Quintilius Quadt frei, er lebte gewissermassen
schon in seinem fremden Jahrhundert der sozialen Gerechtigkeit,
in dem Unterdrückung und Ausbeutung der Schwachen
als Verbrechen gelten würde.
Herr .Quintilius Quadt lebte nicht nur im Staat in der selbstgeschaffenen
inneren Emigration; diese Isolierung gab ihm Selbstbewusstsein,
innere Haltung und das Gefühl eines Wertes, der auf den Börsen
der Konformisten und Mitläufer nicht gehandelt wird und ihm
darum kostbar erschien. 'Qu-Qu' verband dieses Wertgefühl mit
einer Lust selbstauferlegten Verzichts, den er genoß. Damals, als
'Pig' ihm begegnet war und er ihn bezwungen hatte, erfuhr er die
tiefe Befriedigung des Erzengels Michael nach dem Höllensturz
Luzifers.
Auch den Kampf gegen die 'Haie‘ im ersten Stockwerk des Hauses
K 29 erfüllte Herrn Quintilius Quadt mit dem Stolz des Drachentöters,
wie ihn alte Hinterglasbilder darstellen. 'Qu-Qu', äusserlich
unansehnlich, hatte keinerlei Vorzüge männlicher Merkmale. Seine
Nase erinnerte entfernt an die kühnen Windmühlenkämpfe des
Ritters von der traurigen Gestalt. 'Qu-Qu' fehlte in Gestalt und
Gebärde jedes Pathos, wie ihm das Verständnis für Selbstgeltung
abging. Er war eine melancholische Natur, die, gekränkt über das
Unvollkommene, in die Einsamkeit der inneren Emigration geflüchtet
war.
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