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'Am 20.August.<br />

Marletta, Flora, Blütenkelch! Wo bist du hingegangen? Als es dämmerte,<br />

gingst du von mir. Marletta, Rasende, warum bliebst du<br />

nicht? Warum bist du überhaupt gekommen? Ich kannte dich gestern<br />

nicht. Und noch gestern betete ich für meine Seele. Heute weiß<br />

ich nicht einmal mehr die Worte. Nur dich kenne ich, Marletta, nur<br />

dich. Ich hasse dein süsses Kosen. Und dich hasse ich. Warum wolltest<br />

du mich? Warum kamst du zu mir? Du sahest doch, daß ich<br />

nicht zu dir hin mochte. Und warum vertratest du mir den Weg, als<br />

ich dich lassen wollte? Ja, du sahst mir in die Augen, deine Nüstern<br />

sogen gierleckend meinen heißstampfenden Odem. Mich wolltest<br />

du. Mich verderben. Vergiftet hast du mich; der Teufel selbst muß<br />

dir den Plan in deine stinkende Seele gepflanzt haben.<br />

Marletta, dich klage ich an bei seiner Hochwürden. Und werde ihn<br />

anflehen, dich zu verdammen zu meinem Heile. Ich gäbe meine<br />

halbe Seligkeit darum, dich brennen zu sehen, Deine Glieder, ja, die<br />

herrlichen Glieder, die in krampfhaftem Zucken glühten, die mich<br />

umschlangen, mich hielten und in triebgepeitschtem Begehren nach<br />

meinem Geben schrien.<br />

Ha, und ich gab dir; gelt, wie du atemberaubt mich küsstest, mir die<br />

Worte von den Lippen sogst. Und deine Schenkel sich streckten in<br />

halber Ohnmacht, dein Busen sich löste aus meiner Umklammerung<br />

und du die Augen schlossest.<br />

Bis die Tränen dir kamen und du mich beschworst, dich zu lassen.<br />

Ja, du kennst mich nun. Mag wohl keiner noch dir die Gier gleich so<br />

heimgezahlt haben. Und nun liegst du wohl auf deinem Pfühl, und<br />

dich reut dein ganzes Leben. Ja, Stinkende, mögst du dich selbser<br />

doch zerreisen in deiner Qual. Und dich der nächste würgen, daß<br />

das Blut dir die Ader zersprenge! Ich hasse dich. Mehr noch deinen<br />

Leib, deinen herrlichen Leib, den du mir botst. Und mich hasse ich,<br />

daß ich diesen Leib nahm, daß ich ihn nicht in den Kot getreten<br />

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