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der Tat sind nicht vorhanden, der Angeklagte gab die Tat jedoch zu,
er ist geständig.
Der Angeklagte bestreitet jedoch entschieden, die Tat aus niederen
Beweggründen begangen zu haben. Es ist glaubwürdig, dass, nachdem
dem Angeklagten das traurige Schicksal seiner Eltern vor Augen
stand und er die Strenge der Gesetze kannte, aus völlig nichtigen
Gründen jenen Menschen hätte töten können, mit dem er in der
elterlichen Hütte aufgewachsen war, der mit ihm die Not des täglichen
Lebens in familiärer Gemeinschaft geteilt hatte?
Um das wahre Motiv der Tötung Abels durch seinen Bruder Kain
zu erkennen, muss die wohl etwas so primitive und nicht zu beweisende
Schlussfolgerung des Anklägers als eine Unterstellung aus
naheliegenden Gründen zurückgewiesen werden. Dem Ankläger
kommt es darauf an, ein möglichst unverfängliches Tatmotiv dem
Angeklagten vorzuwerfen; Bestand um besteht doch zwischen dem
Ankläger und dem des Mordes angeklagten Sohn des aus dem Garten
Eden vertriebenen Ehepaars Adam und Eva ein starkes Abhängigkeitsverhältnis,
dass dem Angeklagten weitgehend das Recht zu
einer wirkungsvollen Verteidigung gegenüber den unbewiesenen
Argumenten des Anklägers entzieht. Der Ankläger hat im Gegenteil
wohl ein großes Interesse daran, dass die Hintergründe und Ursachen
des Falles Kain im Sinne seiner Interpretation ausgelegt werden.
Gegen eine solche Rechtsauffassung muß jedoch mit aller Entschiedenheit
Verwahrung eingelegt werden, sie dient nicht der
Wahrheitsfindung. Dieser Prozess ist jedoch von einer so eminenten
Bedeutung, dass alles unternommen werden muss, den Fall Kain
soweit dies überhaupt möglich ist, zu klären.
Es wurde in diesem Prozess bereits angedeutet, dass schwerwiegende
Gegensätze das Verhältnis der Brüder belasteten. Welche Art
waren diese Gegensätze und wie kam es zu dem Entschluss des
älteren der beiden Söhne Adams, seinem Bruder Abel zu töten?
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