D E R F A L L T 0 R T 0 R 0 T 0 T

In einer ausführlichen Vorbemerkung waren alle Umstände, Voraussetzungen
und Folgerungen angeführt und im Einzelnen dargestellt,
die eine Erklärung für das in seiner Art wohl einmalige 'Klima' im
sozialen Verhalten der Menschen in der Straße zueinander geben
sollten. Der Studiengruppe kam es offenbar bei ihrer Arbeit darauf
an, ein Informationssystem bei ihrer Untersuchung anzuwenden, bei
dem das sichtbar in Erscheinung treten würde, was im Irrationalen
menschlichen Verhaltens begründet war; damit waren unkonventionelle
demographische Mittel und Methoden erforderlich, die Gewähr
für ein brauchbares soziopsychologisches Ergebnis bieten
konnten.
Aus dem Vorbericht der Studiengruppe war ersichtlich, welche
Schwierigkeiten sich aus den vielerlei einander oft widersprechenden
Eindrücken, Aussagen und Niederschriften ergeben hatten. Wiederholt
sah die Studiengruppe ihre ganze Arbeit gefährdet, nachdem es
immer wieder mißlang, im Abwägen von abstrakten Denkfaktoren
und aufbauenden Affekten und Phantasien den ‚Typus' in Wesen
und Erscheinungsbild der Straße zu fixieren. Immer wieder entzog
sich das Geflecht des zwischenmenschlichen Verhaltens in seinen
spiritualen Verflüchtigungen im Unentwirrbaren von Dichtung und
Wahrheit, Wahrnehmung und Täuschung. Schließlich entschied sich
die Studiengruppe, mittels schematischer Vereinfachung ein soziopsychologisches
Rasterverfahren anzuwenden, das den 'Typus' der
Straße in einem plastischen Bild verdichtete.
Auf diese Weise entstand im Psychogramm eine tiefere Wirklichkeit,
eine Auslotung des rational nicht Erfassbaren; in Abwandlung der
bei der soziotopographischen Untersuchung angewandten Tabellen,
Diagramme und graphischen Darstellungen gelang es sogar, im kartographischen
Schau­ bild die Gruppensituation von Verhaltensweisen
zu erfassen.
299