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Von einiger Bedeutung schien der Untersuchungskommission das
unge­ wöhnliche Zusammenleben des Enoch Furbo mit den 'Ratti'.
Es zeigte sich im Verlauf der Vernehmung, daß einen entscheidenden
Einfluß auf das ungewöhnlich demagogische Verhalten Furbos
gegenüber den Bewohnern des Hauses K 29 und auch der alten
'Ratti' seine eigene Frau haben mußte. Nicht nur die Vernehmungsprotokolle,
auch die beigefügten Auszüge aus den geheimen 'Chroniken'
in den Akten und anderes Untersuchungsmaterial ergaben das
Bild eines weiblichen Teufels; in dem Haus geschah nichts ohne ihr
Wissen und ihren Willen, sie beherrschte die Sippe der 'Ratti' und
ersann, was der Mann in teuflischer Bosheit und Niedertracht ausführte.
Die 'Ratti' hatten seit jeher eine Vorliebe für äusseres Gehabe, theatralische
Gesten und eine 'Vornehmheit', die gemein wirkte. Die alte
Trödlerin war schon als Hochstaplerin bekannt gewesen, die Leute
in der Straße nannten sie 'Principessa Euphemia'. Ihre Tochter hieß
ebenfalls Euphemia, und diese nannte ihre Tochter Euphrosyne.
'Eusy', wie die jüngste der drei 'Ratti'-Frauen gerufen wurde, war
schon als Kind ein Ekel; in einem Schulzeugnis der Zwölfjährigen
stand die charakteristische Bemerkung: 'Euphrosyne Gally ist verlogen,
faul und in ihrem Wesen hinterhältig. Sie hat keinerlei Kontakt
zu ihren Mitschülerinnen, sie ist mißtrauisch und täuscht ihre Umgebung
durch auffallendes Benehmen, das affektiert erscheint. Sie
hat nichts Kindliches, ihr Charakter ist von einer Härte gezeichnet,
die zu Befürchtungen für ihre spätere Entwicklung Anlaß gibt.'
Später entwickelte sich die junge 'Ratti' ,ganz im Sinne dieser Befürchtung,
zu einem Scheusal an Leib und Seele. Zudem war sie
häßlich, wenn sie lachte, hatte sie das Gesicht der Malle Babbe von
Frans Hals. Sie wirkte schon in jungen Jahren alt, ihre theatralische
Pose in Gang und Gesten hatten das Possenhafte eines weiblichen
Clowns.
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