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knüpfers Osius zu einem autobiographischen Bekenntnis des Paters
Augustin; wie in einen. Schattensiel waren die Figuren der imaginären
Begegnung gezeichnet; Schattenrisse, schemenhaft wie die Zeichen
an der getünchten Wand des königlichen Saales im Palast des
Belsazar zu Babylon.
Die Begenung im Haus des Teppichnüpfers Osius an jenem Pfingsttag
in den kappadozischen Nazianz war von Pater Augustin in dichterischer
Freiheit erdacht, um Leben und Taten des Heiligen, Wesen
und Haltung en einem entscheidenden Ereignis transparent zu machen,
seine im Dunkel einer bedeutenden Epoche versunkene Gestalt
in einen hellen Lichtschein zu stellen. Alle, die an dieser denkwürdigen
Begegnung teilnahmen, waren auf seltsamen Wegen zusammengeführt,
ein szenisches Figurenspiel, in dem die Akteure von
einer mystischen Idee wie in einem reissenden Strom fortgetieben
wurden. Die Lebensgeschichte des Heiligen erhielt damit eine eigengesetzliche
Dynamik, die den Autor der Biographie zwang, ungewöhnliche
literarische Mittel zur Bewältigung der Stromschnellen
eines streitbaren Jahrhunderts einzusetzen, die alle Spuren des Heiligen
zu überspülen drohten.
Dieses streitbare Jahrhundert türmte ein Gebirge theologischer
Denkblöcke auf, gewaltig wie der vulkanische Argäus am Horizont
der Heimat des Heiligen von Nazianz. Ganze Seilschaften hingen in
den schwindelnden Graten der geistigen Gebirgsmassive, titanenhafte
Glaubensstreiter, die den Himmel stürmten; die theologische:.
Alpinistik hatte unerforschte Gipfelziele in den ewigen Eiszonen
verhüllter mystischer Wolkenfelder, wie Usia, Hypóstasis, Homoúsios,
Hómoios. Die Flammenzeichen des Dornbuschs am Sinai
verloren sich im Feuerschein russiger Brundfackeln, die das lichte
Gewölbe des Himmels verdunkelten.
Es war Osius, der ans dem zerklüfteten Gebirge steiler Denkgipfel
im. die Tallandschaft seines Knüpferhandwerks zurückfand. In spä-
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